Samstag, 28. Dezember 2013

Grummeln über das Finale (Episode 2)

Überaus besorgt, doch mit einem gewissen Erstaunen, schreibe ich euch, meinen Angehörigen von den Geschehnissen, die sich hier in Middenheim zutrugen, und erzähle euch hiermit wie entrüstet ihr sein dürft, dass das ewige Reich wahrlich eine Nation vor den Grünhauthorden abschirmt, welches so zerrüttet und marode ist, wie es jung ist - sodass ich mich hier - wie ich dies verfasse - frage, ob es denn zu schützen wert ist, was ich hier vorfinde… Folgende Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen, sowahr ich Vorcher, Sohn des Onk, Sohn des Idon, Sohn des Ki bin…

Die Kathedrale des Ulrics, Dämonenbeschwörer am Werk

Nachdem ich moralisch durchaus erschöpft von einer höchst fragwürdigen Gerichtsversammlung, einer berauschenden Kutschenfahrt, politisch turbulenten Diskussionen in höchsten Kreisen des menschlichen Adels, Justiz und Klerus, einem orientierungslosen Herumirren in den verwinkelten (und planlos, verschachtelt „gebauten“) Vierteln der Stadt am Berg beim Shallya-tempel angelangt war mussten wir eine Schlacht schlagen.
Doch hatten wir eigentlich einen Auftrag. Es ging…  gewissermaßen um die fachgerechten Entsorgung, eines Gegenstandes, den wir selbst aus einem Chaos-Tempel geborgen und in die Stadt gebracht hatten, um ihn nun zu vernichten. Beim Fachmann angelangt, grollte ich nicht wenig dass das besagte Artefakt entwendet worden war, ausgetauscht gegen den abgetrennten Kopf eines Zeugen von der erwähnten Gerichtsversammlung (den wir selbst aus einem Verließ gerettet hatten). 
Ich realisierte nun erst richtig die Tragweite der Intrige, in der wir uns befanden - und setzte den Beschluss diesen unehrenhaften Geschehnissen ein Ende zu bereiten. Manchmal muss an einer Gemeinschaft Material abgeschlagen werden, wie eine dicke Schicht Rost, auf einer Plastik damit jeder wieder sehen kann, was diese Skulptur überhaupt darstellen soll. Dass die Kirchengemeisnchaft des Ulrics es war, die restauriert werden musste, das konnte bloß eine kleine Gruppe von Personen erkennen: Wir. Das sogenannte „Leiterwagerl-wiederbeschaffungs-kommando“!

Leider war von unserer Gruppe, den eigentlichen Auftrag folgend nurnoch ich und Karl übrig. Der rest der Truppe befand sich in alle Winde zerstreut, in unglückliche Umstände verstrickt, wie ich zu späterer Stunde, bei einigen Bieren erfuhr.

Imrak im Käfig der Kultisten
Imrak, der angeblich bloß in einer Seitenstraße ein Nickerchen gehalten hatte, erwachte in einem Käfig. Er wurde in einem Untergrundgewölbe zu einer Schlachtbank geführt, wo er um sein Leben fürchtete, bis seine Peiniger von Rettern abgelenkt wurden und er sich daran machen konnte sich an seinem Entkommen zu versuchen.

Jzatkiel war bei diesem Elfen - Oberon - in der Ärztegilde, ständig bewusstlos dieser Junge. Er verfolgte gerade gemeinsam mit diesem architektonische Probleme, ich glaube es hatte etwas mit der instabilen Bauweise der Menschenarchitektur zu tun… mit den Fundamenten der Ärztegilde, die sich weiter erstecken sollten als sie angenommen hatten…

Verge unterstützte angeblich jemanden erfolglos dabei eine Frau zu erobern. (Doch einmal ehrlich, wen wundert das, bei seiner sonstigen Herangehensweise)

Karl spaltete sich kurzerhand von mir ab, und wurde angeblich von jemanden auf einen Turm geschleppt, wo er eine andere Person davon abhalten wollte Selbstmord zu begehen, doch sein Bemühen ihn abzuhalten half nichts, und der Mensch nahm sich selbst das Leben indem er herabsprang. (Völlig unverständlich, diese unehrenhafte Handlung, für unsereins…)

Ich selbst war, ohne weitere Abstecher, doch mit Wilson (Verges Hund) und dem Affen bald beim Ulricstempel angelangt, wo ich erneut mit Karl und Verge zusammenfinden durfte. Wir sollten unbemerkt einen Weg auf einen Balkon finden. Als ich gerade den Wert eines Glasfensters abschätzte, schleuderte Verge einen Gegenstand durch eben dieses Werk und eröffnete uns damit einen Zugang. Aber es bedurfte schon einer akrobatischen Sonderleistung um diesen nutzen zu können. Also verhalfen wir Karl in „Müller-Müller-Sackerl“-Manier zum nötigen Schwung, die Öffnung zu erreichen. Das tat er auch und vollführte einen Salto, sowie er sich unserem Sichtfeld entzog. Ein Riegel wurde geöffnet, wir traten ein… doch ein bedrohliches Scheppern klapperte uns aus dem Inneren entgegen…
Vorcher und Verge verleihen Karl den nötigen Schwung
Während Imrak sich gerade daran versuchte den Käfig zu öffnen, bekämpften Jzat und Oberon eine kleine Gruppe Kultisten unter den Fundamenten, eines großen Gebäudes. Angeblich kämpfte Jzatkiel, auf einem Altar stehend gegen mehrere Angreifer, während Oberon auf den Anführer einschlug, der sich im Schwitzkasten Imraks befand (der sich nun aus dem Käfig befreit hatte, und sich Valaya zum Dank am selben Ort aufhielt). Auf mein Hinterfragen hin wurde mir die Stützfähigkeit der Fundamente von Jzatkiel als eher fraglich geschildert. Ich werde dem Tempel bei Zeiten an die hiesige Zwergengemeinde verweisen…

Verge und ich machten uns bereit , dem herannahenden Feind alles entgegen zu stellen, was wir zu bieten hatten. Doch ließen sich die beiden gepanzerten Ritter des Ulrictempels eher wenig von uns einschüchtern, sehr erstaunlich, für Menschen. Der erste Schlag eines der Ritter ließ Verge den Tode nahe rücken. Ein weiterer Schlag und es war fast um ihn geschehen. Ein Glück (oder eher schlechte Handwerkskunst) für ihn dass sich die Hoden einer steinernen Wolfsstatue über ihm, zur rechten Zeit lösten und den Ritter ablenkten, wodurch er nun sein Leben noch eine weile behalten darf…
Karl ließ eine Salve von Pfeilen auf die metallenen, keuchenden Gestalten regnen, während Wilson und ich ihnen die Schädel einschlugen. Grimmig gaben wir keinen Zentimeter Platz und trieben sie die Stiege hinab, ich ließ Verge seine Vergeltung an einem der Krieger, der bewusstlos ertragen musste was geschah, vornehmen. Ich möchte hier schweigen, was er tat. 

Auch Jzat, Imrak und dieser Elf stolperten uns besorgt entgegen und staunten nicht schlecht was ihr alter Dawi-Ältester im Nahkampf mit diesen Möchtegern-Axtschwingern aufgeführt hatte… (Vielleicht staunten sie aber auch mehr über Verge, der eben gerade seine Vergeltung verübte)

Wir verloren kaum Zeit, rüsteten uns, flickten uns behelfsmäßig zusammen und spurteten ins Innere des Ulric-Tempels. Wir rannten durch den halbwegs beschaulichen Saal, in dem mir auffiel, dass einige der ärmlichen, winzigen Statuen die noch kleinere Bärte trugen als ein neu geborenes Zwergenweib aus den grauen Bergen, aus kostbaren, seltenen Gesteinssorten geschlagen waren - was für eine Materialverschwendung…

Gerade hatte ich diese abscheuliche Einsicht in das Wesen der Menschen überwunden, da näherten wir uns einem Ereignis, dessen Gräuel meine Weltsicht wahrscheinlich für immer prägen werden:
Der hochrangige Ulricspriester, dessen Feindschaft uns nun schon an so Gefährliche Orte geführt hatte, dessen Intrigen die Menschen Middenheims in einen Kleinkrieg versetzte ging in einem chaotischem Ritualkreis umher, stach einen nach dem anderen, seiner treuen eidverbundenen Brüdern mit einer Klinge in den Hals und beschmutzte mit deren sprudelndem Blute …. den polierten, blauen Tonalit-Boden!

Ich konnte mich natürlich nicht zurückhalten um weitere Vergehen dieser Art zu unterbinden, rannte voraus, meine treuen Begleiter hinter mir her… das erste mal dass sie richtige Rüstung trugen: kaum schneller als ich selbst. 
Der Übeltäter vergoss immer mehr Blut, doch wurden wir gebunden: im Kampfe gegen weitere seiner Lakaien, allesamt Kriegern mit dicken Rüstungen und Bärten, also wahrscheinlich das Beste, was uns Menschen entgegenschicken konnten. Liebnitz’ Gelächter tönte schrill durch den Raum, als er sich wahnwitzig den eigenen Leib aufschlitzte.
Wir konnten gerade den letzten seiner Krieger zu Boden gehen sehen, da Formierte sich eine dunkle Eminenz inmitten des blutbefleckten Ritualkreises. Er hob das bronzene, Schädel-artefakt, das wir aus dem Tempel geborgen hatten, wappnete sich mit dem zu seinem Füßen platzierten „Rüstzeug“  und überlegte keine Sekunde: er griff uns mit erhobener Axt an!
Wir konnten uns kaum formieren, ja der Elf und der Menschenjüngling unserer Gruppe konnten sich in Angst versetzt nicht einen Zoll weit bewegen. Doch Imrak und ich bewiesen den Mut der Dawi und stellten uns dem Dämonen entgegen. Ich versuche euch das Gefühl, vielleicht ein wenig überschwenglich, mit Oberons betrunkenen Worten am Ende des Tages zu beschreiben: „Die Situation glich dem Gefühl vor einem Ozean aus Blut zu stehen, und eine chaotische dunkle Welle, schiebt sich unaufhaltsam unserem Widerstand am Strande entgegen, während unsere letzte Hoffnung gleich einer winzigen Sonne am glühenden Horizont untergeht, und unsere Existenz in ein tiefrotes Licht taucht… sich raserischer Zorn über das eigene Dasein mit jedem Herzen-Schlag in den restlichen Körper ergießt!“ - Er neigt zu übertreiben wenn er betrunken ist, dieser Elf, doch etwas wahres mag in seinen wirren Worten liegen: Unabwendbar hämmerten die Hiebe des Dämonen auf uns ein, meinen starken Schildarm zermürbend. Wir fochten weiter, ohne nur an Flucht zu denken, und gaben ihm unser Metall zu spüren. Der Kampf war ein Akt einer Gruppe, die in den letzten Wochen zu einem Kettenhemd verschmiedet worden war! (wenn auch nur menschlicher Qualität… und ein wenig ungepflegt… und löchrig… naja) 

Xathrodox: Der Dämon aus dem Schädel
Dem Tode nahe betete ich zu Grimnir um Kampfesstärke, Verge konnte sich ohnehin kaum auf den Beinen halten, Imrak widerstand noch gradeso den Axthieben und auch Jzatkiel wich bereits mit größter Not der Wut des Dämonen aus. Oberon… war wie tief verankert und weiß wie Marmor hinter uns.

Doch der Dämon tat es uns gleich und ging langsam zu Boden. Ein Pfeilschuss Karls beendete das Schnauben Liebnitz’ mit einem präzisen Kopfschuss. Wir hämmerten mit letzten Bemühungen weiter auf unseren Widersacher ein. Der Bronzeschädel, glühte auf, dampfendes Blut sprudelte aus seinen Öffnungen hervor, und der Dämon schleuderte diesen mit enormer Wucht in Richtung Karls, dessen Brust er dampfend versengte. 
Ich gab dem Dämonen den Rest indem ich meinem Hammer in seinen schimmernden, gehörnten Schädel vergrub… Wir hatten überlebt… (Wenn ich auch einen Pfeil, tief im Bein stecken hatte, dank Karl) bis auf einen, der leblos am Rande des Ritualkreises lag… Verges treuester Begleiter und bester Freund: Wilson.

Ich möchte nochmal auf den Punkt der Wertigkeit zurückkommen, ob uns nicht uralte Eide zwingen, den Hüter eines Tores zu spielen, das in ein marodes Haus führt… welches von einem zerstrittenen Klan mit kindischen, unmoralischen Personen behaust wird: Ich glaube so ist es. Doch je länger ich mich hier aufhalte umso besser sehe ich unsere Aufgabe, vor die uns Kurgan Eisenbart einst stellte. Es ist ihr unbeholfenes Versuchen. Ihr ungelenktes Wollen. Ihr inneres Ringen, welches jeden einzelnen Menschen gleich der Nation der er angehört zerreisst. Und es bedarf der lenkenden Hand einer älteren, erfahreneren und vernünftigeren Nation um ihnen in Zeiten der Krise mit Tradition und Erfahrung zu sagen, worin sie ihre Ressourcen investieren sollten um möglichst hochwertige Ergebnisse aus sich selbst herauszumeisseln. Und um schonmal schlechtes Material zu erkennen, welches abgeschlagen werden muss. Ich selbst habe dies als Aufgabe zu schätzen gelernt, und wenn ihr es auch als unrentablen Abenteuermut betrachten werdet, sehe ich mich hier auch ein wenig verantwortlich für die Menschen, meiner Umgebung, und werde ihnen in ihren kurzen Leben weiterhin helfen, und mein „Ins Laund einischaun“ noch länger fortsetzen.

Eid-gebunden bitte ich euch diesen Brief vor den Augen jedweder Menschen geheim zu halten.
Grungni halt uns Wache! - Vorcher Onkson




Sonntag, 22. Dezember 2013

Karl auf dem Dach - Speckulationen über das Finale (Episode 1)


Middenheim über der Wolkendecke

Es war längst dunkel geworden. Wir irrten durch die Straßen Middenheims. Jzadkiel immer mir nach, Imrak war wiedereinmal verloren geganen.
Wir erfragten uns den Weg bei einem Halbling, ich hatte mich ihm über Mörser, einer uralten Geheimsprache der Halblinge, zu erkennen gegeben und er ließ mich eintreten.
Er hatte eine Karte, welche er uns mitgeben konnte, dafür versprach ich ihm so viel zu Essen wie ich niemals auftreiben konnte.
Wir gingen also Zielstrebig richtung Theologikum als plötzlich Gestalten in der Dunkelheit zu erkennen waren. Stadtwachen, da war ich mir sicher.
Da unsere Ausgangsbescheinigung bei Vorcher war, würden sie uns sofort festnehmen.
Also lief ich so schnell ich konnte, doch J'Zadkiel blieb stehen, es sah aus als hätte er einen ziemlich schlimmen Krampf. Wenig später fiel ein Schuss ganz in der Nähe. Sie haben ihn erschossen!
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. War es Trauer? Oder Freude? Ich war zu beschäftigt um darüber nachzudenken.
Karl über den Dächern Middenheims
Am Ende einer Sackgasse musste ich über eine Mauer klettern und gelangte so in einen Innenhof. Darin eine kleine Eisentür in eine weitere finstere Gasse, ein Kellerabgang und zwei Haustüren.
Im Keller konnte ich das Essen für meinen neuen Halblingsfreund besorgen, zudem fand ich ein riesiges Fass voller Most, von dem ich etwas in mein Horn füllen wollte, dabei ging einiges an meine gewänder und so überdeckte der strenge Geruch sogar den Gestank der Kanalisation.
Durch ein unverschlossenes Haus gelangte ich wieder auf die Straße und konnte einer Frau in ein Haus folgen welches mir irgendwie schon komisch vorkam. Große Tische mit vielen Stühlen.
Die Frau ließ mich durch den Hintereingang, doch ich musste nicht weit laufen bis ich die nächsten Wachen vor mir sah, ich ging also wieder in das Haus der Frau zurück und fragte sie über diese Wachen aus, die ja scheinbar aus ihrer Richtung kamen.
Sie erzählte mir, dass ein Zwerg bei ihnen war, da hörte ich ihr nicht länger zu und eilte aus dem Gebäude, das auf den zweiten Blick wie ein Gasthaus aussah.
Tatsächlich war es Vorcher. Er hatte mir eine spezielle Halblings-Kunstleiter mitgebracht.
Später erzählte er mir, dass er in der Truhe, in der eigentlich der Messingschädel eingeschlossen sein sollte, der Kopf des Leeroy jenkins lag.

Über den Dächern Middenheims

Liebnitz' Werk, meinte Onkson, jedoch glaubte man ihm nicht wirklich...