Sonntag, 25. April 2021

In Angelegenheiten der Toten - Abenteuerlogbuch Oberon 6



Sechster Abenteuer Logbucheintrag Oberons aus dem Haus der Bal Drian

Jahr 2523 Imperialer Zeitrechnung, Unbekannter Tag im Monat Vorhexen, unter Umständen bereits Nachhexen des Folgejahrs.

Im Folgenden mein Bericht vor dem elfischen Rat Sindelfingens nach den Vorkommnissen vergangener Nacht:


"Geliebte Kinder Ishas, stolze Erben Kurnous, Brüder, Schwestern, ich trete vor euch, schwere Nachricht tragend. Schatten im Herzen, Schmerz in jedem Glied und von noch dunkel vernebeltem Geist sollen doch Hoffnung und Mahnung meiner Worte Echo sein:

Verehmt, wir haben gesiegt! Eine erste Schlacht, die seit Tagen tobt und kaum bestreitbar schien ob unserer schwindenden Kraft, in einem Krieg, von dem wir nicht wussten Teil zu sein.  Gegen einen Widersacher, der so verzweigt, so mächtig und so getrieben ist wie es den Kurzlebigen bislang selten möglich nachgesagt wurde, und der vorgibt, gemeinsamen Feind zu bekämpfen, den wir erst kürzlich wieder für besiegt und zurückgetrieben hielten.  

Unser, oder vielmehr Christians Plan, der von Tag zu Tag zunehmenden untoten Bedrohung aus dem Morrsgarten Herr zu werden bestand in drei Schritten: 

Die Innerstädtische Mauer von den ausgedünnten und dem kommenden Sturm nicht gewachsenen Stadtwachen zu übernehmen, diese gegen die wandelnden Toten zu halten und somit zu binden, anzuziehen und abzulenken und währenddessen die ominöse Quelle ihres Wiedergehens aufzuspühren und zu neutralisieren.

...


Zuerst wurden hierzu zwei kleine Stoßtrupps ausgesandt die Mauer zu erklimmen und von innen Christians versammelter Untersteg Bürgerwehr den Zugang zu ermöglichen. Unser Trupp besand aus meiner Wenigkeit, dem Halbling, dem Tileaner, dem Schwarzmarkt Sicherheitsorgan Ludwig und einem abgestellten Söldner, offen gesagt aber eher als Spitzel agierender Agent Gantners, genannt Nick, der mir in meiner Zeit in Middenheim bereits begegnete. Wie besprochen ohne Blutvergießen nur mit Knüppeln und Fesseln bewaffnet verschafften wir uns zuerst noch still und leise mittels Kletterhaken Zugang, überwältigen die Wachen so schonend wie möglich - jedes Schwert würde in der kommenden Verteidigung noch benötigt sein - und ermöglichten es der parallel operierenden, zweiten Stoßtruppe unter den erst kürzlich durch unseren Einsatz und Christians finanzielles Eigenengagement in dessen Dienst gestellten Veteranen Micky, Lorn Arkos und Severus sowie einer Truppe wandernden Theatervolks sich ebenfalls in das zentrale Torhaus vorzuarbeiten. Bei ausbrechenden Scharmützeln mit den alarmierten Wachen erwies sich erwähnter Spitzel Gantners als mehr hinderlich und verräterisch, wir schafften es allerdings sogar diesen am Leben zu lassen und vor einem Sturz von den Zinnen zu bewahren um weiteres böses Blut zum Drecksack Bautrupp zu vermeiden. 

Als eine Art Vorspiel für unseren anstehenden weitreichenderen Coup diente unser Geplänkel mit den Wachen in den oberen Maueretagen als Ablenkung während der unauffällig als einarmiger, radschlagender Papagei getarnte Halbling - mittlerweile würde mich schwer interessieren wer oder was auch immer in dieser cosmopolitischen Menschensiedlung noch in irgendeiner Form als auffällig gelten sollte - schließlich unter Musterung konzentrierter deduktiver Mentalfunktionen, Gekratze an einer verschlossenen Tür als unsere besprochenem Partner-Operateure zu interpretieren und diesen, sowie dadurch Christians Mob Zugang zu der Mauer zu verschaffen.
An diesem kurzen Verschnaufpunkt konnte Munition aufgestockt, eigene und fortan verbündete Stadtwachen Wunden geflickt, Pläne aufgefrischt und letzter Abschied von der Welt der Lebenden genommen werden, unter anderem ... einer wohlmeinenden Verbündeten... die wieder zu sehen ich von diesem Punkt an, als unwahrscheinlicher hielt, als einen Zwerg protestlos von einem Haufen Gold zu ziehen. Ihre kurze Anwesenheit und Angebot uns bei anstehender Suizid Mission zu begleiten spendeten lange entbehrten neuen Mut. Ebenso mein seit meiner Folterung durch Gantners Schergen - nicht unwahrscheinlich diesem Nick selbst - verloren geglaubtes Heideldorfer Metzgersbeil, als letzte hilfreiche Geste vor mich in den Dreck geworfen von einem, deren Fernbleiben sämtlicher Kampfaktionen deklarierenden Hauptmann des Bautrupps. Außerdem gesegnetes Weihwasser des Mannanspriesters der in der Menge Christians anwesend schien, sowie letzteres, zu großen Tagen anstachelnde Worte - und nicht zuletzt ein kurzfristig von Micky zur Verfügung gestelltes "Knallfrosch"-Schwarzpulverpaket, waren letzte Mahnmale und mitgegebene Hilfsmittel, den Untergang des gesamten Unterstegs zu verhindern, oder zumindest so verlustreich wie möglich zu erkaufen.


Eine pelzige Riesenmotte, widerliche Kreatur
Wie seiner Zeit schon in unserer gescheiterten Erkundungsmission nach Christians erstmaligem Verschwinden, schritten nun also Vino, Karl, Ludwig und ich erneut in den dunklen Abgrund unter dem Kellertheater, wissend worauf wir uns einließen, wie die vier Florett schwingenden Musketenschützen aus den Bretonischen Balladen, während sich hinter uns bereits morsche Knochen und rottendes Fleisch gegen die Mauer zu werfen begannen.
Zu diesem Zeitpunkt schien unser Plan auch noch geradlinig und verheißungsvoll zu funktionieren: Wenige wandelnde Toten stellten sich auf unserem bekannten Weg zwischen Kellertheater-Keller und den Grufthallen unter dem Morrsgarten in den Weg, bekannte "Beobachter" unter den reanimierten Leichenteilen konnten wir in der Dunkelheit ungesehen umgehen, fanden sogar Teile unserer, bei der letzten überstürzten Flucht zurückgelassenen Fadenroute durch das Gitterlabyrinth, wichen körperlos schwebenden Schrecken, grabschenden Händehaufen und sich an den Säften der verdorrten Mumien labenden hundegroßen Riesenmotten aus, fanden zu der mechanischen Rutschfallen-Wendeltreppe und umgingen diesmal sogar die zirkulär um einen scheinbar in Trance befindlichen Necromanten wandelnden Späher mit nur minimalen Rückfällen in Vinos bisherige katatonische Angstzustände mittels einiger geschickter ablenkender Steinwürfe des Halblings. 


Der geschickte Steinwurf des Halblings konnte die Zombies von uns ablenken

An dieser Stelle sollte auch die allgegenwärtige Anwesenheit des Alles erstickenden dunklen Nebels erwähnt werden, der stets Knie- bis Bauch hoch scheinbar durch diesen wild mit den Armen tanzenden Necromanten gelenkt wurde und uns bei letzter Erkundung in diese Gefilde das Leben im wahrsten Sinne erschwerte. 
Sowie die mittlerweile in die Reihen des Feindes übergegangenen Toten der Stadtwache und des Morrscults die wir noch beim letzten mal an diesem Knotenpunkt zum späkulierten Aufgang in den westlichen Unterseg, und noch weiter hinab in die nebeligen Tiefen antrafen, waren ständige Erinnnerung an das unseren sterblichen Resten und Seelen bevorstende Schicksal, sollten wir scheitern. 
Wir ließen den Magier und seine Späher Zombies unbehelligt, sowie seinen noch unheimlicheren weiteren Leibwächter, einen bei unserer letzten Flucht schon in klassisch fluchenden und besser in halb zerfallenen, antiken Eisenpanzern gerüsteten Elite-Skelett Krieger, in dem Wissen, dass diese Späher eine Art unnatürliche Informationskette bildeten und die letzten Glieder anzugreifen nur ein aktivieren sämtlicher Folgeglieder beinhalten würde. Und diesmal würden wir uns nicht wieder so leicht ködern lassen. Wir schlichen also weiter hinab, durch natürliche Kavernen und eingefallene Mausoleen, durch spastisch nach allen Reizen fummelnde, verwesende Hände, bedrückende Dunkelheit und den niemals endenen atemraubenden Nebel. Nach einem unausweichlichen, brachialen Kontakt mit einem Wach Skellett und einem Abseilen in den ausgedehnten Abgrund hinter diesem erreichten wir sie schließlich: Die Quelle des dunklen Nebels und vermeintliches Ziel unseres Strebens.

Sofort wurden wir aber entdeckt und fanden uns alsbald ertrinkend in einem Meer aus herbeischlurfenden Toten, menschlicher und in diesen Tiefen vermutlich natürlich beheimateter goblinoider Natur, den grausamen Neblschwaden, sowie den magischen Attacken des der Halle zentral emporragenden Kultistenzirkels.

Und über all dieser tosenden Brandung aus Tod und Nebl ragte hinweg ein riesiger Schlot in der Decke, pausenlos neuen Nebel auf uns herabspeiend, von eisernen Ketten der Schwerkraft spottend nach oben ziehend gehalten, aus einem Raum jenseits meiner freiwilligen Vorstellungskraft. Wie die Arabiansichen Fakire auf den Märkten meiner Heimatstadt beschwor der Kultistenzirkel immer neue Stänge Nebels herunter, richtete sie trotz all umfassender Dunkelheit zielgerichtet in meine Richtung und ließ mich seines erstickenden, lebensraubenden Miasmas kosten. 
Ich würde lügen zu behaupten dieses eisige, von innen nagende und die Lungen zerstechende Gefühl existenziellen Terrors jemals wieder vergessen können zu hoffen, kein Heiltrank, zu diesem Zwecke aufgespartes Weihwasser oder Gebet an die Nebelherrin Ladrielle vermochten dem Ersticken einhalt zu gebieten. Einzig meiner Gefährten unermüdlichem Einsatz bei der Abwehr der annahenden Zombies und maskierten Kultisten, sowie einem vermeintlichen Kontrollverlust des Nebelbeschwörers unter dem runden, verkehrten, brunnenartigen Schlot an der Decke verdanke ich mein Leben. Mit Vino an meiner Seite gelang es uns zwei der Kultisten zu fällen, zwei in die Flucht zu schlagen und ihrem scheinbar geschwächten Anführer zwischen die gerissenen Ketten die nach oben, in den alles ausfüllenden Nebel entschwanden nachzusetzen. 

Ludwig zerrt den verletzten
Vino aus dem Gefecht
Zu meiner Schmach muss ich gestehen vor mir nur den schwer auszumachenden Schatten des Kultistenführers beachtet zu haben, und dabei fast meinen treuen Gefährten Vino verloren zu haben der diese Halle des Horrors nur knapp durch Ludwigs Geistesgegenwart überlebte.
Doch das Ziel war so nah, der Magier fast erreicht und wie noch mein Schwert durch seinen Leib glitt wandte die Gestallt sich mir zu, entblößte jenes schreckliche Antlitz, dass mir einst vor Christians Turmfenster erschien, gebot mir auf klassisch umzukehren und das Chaos zu bekämpfen und entschwand im Nichts. 
Vergebens. Noch immer wandelten die Toten, nur knapp konnten Ludwig und Karl Vino retten, keiner vermochte mir zu glauben, einen Geist gesehen zu haben, nun schon drei dieser verfluchten Nekromanten-Kultisten wussten wir nun also schon immer noch am Leben, lediglich der Quelle des Nebels war Einhalt geboten, und dies nur unter Aufgebot unsererer halben, verbliebenen Kräfte.
Wir erledigten einen Beobachter und konnten die orientierungslos dahinirrenden Toten zumindest hier fortan nicht weiter als Hindernis betrachten, leckten kurz unsere Wunden und einigten uns schließlich darauf in die scheinbar natürlichen Kavernengänge zur rechten weiter nach der Quelle der rastlosen Toten zu suchen.
Zwei Namen geisterten mir fortan durch den Kopf: Der erste, Edwin Klein, ein von Christian erwähnter mysteriöser, wohlhabender Wanderer der sich vor unserer Bekanntschaft eine Besichtigung seines Tunnels in die Untergrundgrüfte erkauft hatte. 
Und Rania, der Name den uns die Kultisten höhnisch zuschrieben als wir ihr Ritual unterbrachen.
Wer, und vielmehr wo waren diese Gesellen, und wie waren sie in diese grotesken Ereignisse verstrickt?


Nur stumme Schreie himmelwärts bleiben den armen
Seelen die zu tief trinken von dem dunklen Nebel
Loec schien uns den richtigen Weg gewiesen zu haben, denn nach unserer ersten feindlichen Konfrontation schien uns göttliche Fügung oder Zufall in die richtige Richtung weiter zu lotsen. Beinah idyllisch könnte die, einem Mondlicht gewohnten Auge sich bietende Kulisse beschreiben werden: Ein einsames Mausoleum, umzäunt und auf einem Plateau in Mitten einer Untergrundfluss umspühlten, matt grünlich beleuchteten Kaverne, vermutlich aus dem darüber liegenden Friedhof abgerutscht. Wie auch anderorts in diesen Tiefen, begleitet von den lichtlosen Abgründen seitlich der Pfade und den seit Jahrhunderten der spärlichen Nutzung gebildeten Stalaktiten, wie gierige Zähne von der Decke hängend, frei von dem üblichen Dreck, Gestank, Bettlern und der, Gravitation und Ästhetik beleidigen Architektur jüngerer Menschengenerationen der oberen Siedlung.
Einzig die gebeugt aus der tiefe schlurfenden Toten warfen den Schatten noch unweigerlich bevorstehender Strapazen und noch unbekannter Gefahr über den Anblick, ließen Nebel geschundene, rasselnde Lungen weiterhin ein erleichterndes Hustn unterdrücken und uns wie Diebe gebückt durch die Dunkelheit wieseln. 
Neu- und Habgierde zwangen den Halbling und mich das alleinstehende Mausoleum noch zu erkunden, der angeschlagene und der große brachiale Mensch willigten - leise genug -zähneknirschend ein und gemeinsam stellten wir uns dem neuerlichen, knieenden gerüsteten skelletierten Wächter, der mich zwar schwer am Bein verwundete, mir dafür aber seinen klassisch anmutenden, stark korrodierten Helm und nun schon den dritten, in der von ihm gehüteten Truhe sogar noch vierten, antiken Halsschmuck aus diesen Tiefen überließ, deren genaue Charakteristika ich auf spätere Berichte verschieben muss.
Fortan nun also zu zweit humpelnd und kaum mehr kampffähig machte sich unsere hoffnungslos mit der Lage überforderte Truppe aus den vermeintlich letzten warmblütigen Lebenden auf, tiefer in das Reich der Toten vorzuschnuppern, geleitet von der schwindenden Hoffnung, dass es uns auch wieder freigeben würde.

Während wir lautlos tote Beobachter ausschalteten und an den dadurch wirr torkelnden, zunehmend verwitterter und älter anmutenden Toten vorbeischleichen konnten, ließen weiter Zweifel und geistige Verfallsangst nicht ab von mir. Hatte ich wahrhaftig nun schon mehrmals einen Geist gesehen? Außer mir schien keiner meiner Begleiter dieses verstörende Erlebnis gemacht zu haben, war es also real? Das Menschen in den meisten Fällen mit schlechter Nachtsicht geboren werden ist mir bewusst, wie steht es aber mit ihren kurzlebigen Genossen den Halblingen? Könnte ihr aller Verstand das Konzept einer entleibten Seelen Projektion aus dem Schattenreich überhaupt verarbeiten, der mit Waffen nicht zu begegnen war? Oder war ich es, der das Phänomen als Toten missdeutete und einem magischen Schabernak sterblicher Natur erlag? Und was bedeuteten die Gebote sich gegen das Chaos zu stellen und umzukehen? Sollte ich diese Misere überleben, war mein Plan, gebietet es sich einen Sachverstänndigen oder dessen zu Papier gebrachte Expertise zu konsultieren. Vorzugsweise außerhalb des Unterstegs, sobald möglich.

Schon eher wie für meinen bisherigen Erfahrungsschatz zurechtgelegt schien da das Navigieren durch das Chronologisch katalogisiert organisierte Nekropolenlabyrinth anhand eines bibliothekalen Registers, in Stein gemeißelt. Ein vorgelesener Name schien den Imperiumsgeborenen bekannt zu erscheinen: Konrad Vollen, und so suchten wir eben dessen Grabkammer in dieser so genannten Halle der Helden zuerst auf. Schwerlich bereute ich, keinen der überlebenden Kultisten zu fassen bekommen zu haben. Nicht nur, dass sie womöglich ihre zweifellos noch anzutreffenden Genossen warnen könnten, auch Antworten auf meinen zahlreichen Fragen, die Herkunft, die Absichten und den Verbleib der übrigen Totenbeschwörer hätte man ihnen entlocken können. Abermals strafen mich die Cadai, zu vorschnell und blind dem Ruf des Witwenmachers gelauscht zu haben. Blinde Mordlust gebiete sich fortan zu unterbinden. 
So trafen wir in eben jenen, als eine der wenigen unversiegelten Grabkammern genannten Imperialen Heldens zwei berobte Gestallten, um eine schwache Lichtquelle gekauert, scheinbar in eine Inkantation vertieft, umgeben von entweihten sterblichen Überresten längst Verschiedener. 

Unser Überaschungsmoment nutzend machten wir mit Pfeilen, Bolzen und Schleudergeschoss den ersten der beiden nieder und stürzen uns auf den zweiten vermeintlichen Kultisten.
Und abermals spürte ich den elterlich enttäuscht abstrafenden Blick der Himmlischen auf mir, denn wir hatten - bis jetzt nicht mit Sicherheit bestätitgt, doch stark anzunehmen - Unbeteiligte angegriffen. Die überlebende alte Frau wies die beiden als Johanna und den erwähnten Rania aus, seit Tagen hier verschanzte Enbalsamierer und Totengräber die sich vor den Nekromanten versteckten seitdem diese die beiden belächelnd von ihren Entweihungen vertrieben hatten. 


Wenngleich ich mich auch nicht mehr an unseren genauen Umgang mit
der Alten erinnere, und Karl vermutlich mehr wie meistens passiv und
scherzend daneben stand, musste ich doch sofort an ein Werk des Ödländer
Malers Peter Ruben Pauls"Alte Frau und Junge mit Kerze" denken

Die schwer mittgenommene, abgemergelte Alte berichtete uns sie hätten sich hier, hinter den die Gräber vor den Toten abschirmenden Versiegelungs Bannsprüchen verborgen, und aufs unwürdigste nur von dem vertrockneten Fleisch der Toten und Knochenmark gezehrt. Anwiderung, Schuldgefühl, Täuschungsverdacht und dringender Zugzwang liesen sie uns den Weg in die Haupthalle, das Herz der Nekropole führen und was sich uns alsdann für ein Anblick bot zerrte an unserer verbleibenden Hoffnung und Willenskraft wie es bisher nichts vermochte:
Eine Halle, größer als jedes mir bekannte menschliche Gotteshaus, sich nur mit dem Hafenkontor, dem gigantischen, überdachten Forum Marienburgs messen könnend, gefüllt mit einer Armee aus Hunderten, wenn nicht darüber hinaus.
Reih um Reih marionettenartig im gleichen Takt wackelnder Skelett Krieger, wankend stehender Zombies und berobter Kultisten mit Fackeln lauschten von uns abgewandt der klassischen Ansprache eines erhobenen, zentralen Hohepriesters, Generals oder Meisternekromanten, der am entfernten Ende der Halle vor einem Altar und umgeben von Akolythen und riesigen gepanzerten Skelettwächtern stand. 
Es war wahrhaft aussichtslos, irreal, markgefrierend, einschüchternder wie jede Bestie, Mutanten-, Banditen-, Grünhauthorde,  oder Naturkatastrophe es sein könnte.

Sonst so von jugendlichem Frohsinn beseelt schwanden
bei jenem Anblick auch Vinos Gedanken an frohe Zeiten

Ich übersetzte meinen Begleitern die klassischen Worte des Orators, einem so genannten Prätor des Dunklen Kultes, scheinbar ein Amtstitel innerhalb ihres "Cursus Honorum" einer Ämterlaufbahn wenn ich das richtig übersetze, was auf ein ausgedehntes und sogar noch über diesem stehendes Netzwerk eines Kultes hindeutete. Der Sprecher, bei dem es sich der passenden Beschreibung seines Äußeren mitsamt ikonischem, altertümlichen roten Hut um keinen anderen als diesen Edwin Klein handeln konnte, sprach davon, seine Horde in den Krieg gegen das Chaos zu werfen, vermutlich dem alten Feind gegen den auch viele der Toten hier zu Lebzeiten vor Jahrhundern ausgezogen und gefallen sind, und ein Vorwand unter dem er deren unruhige Geister und verschwindend geringe, verbleibende Überreste einstiger Seelen und Charakterzüge für sich gewinnen konnte, ebenso wie die zahlreichen, zweifellosen Akademiker, Schrift- und Geschichts Gebildeten der anwesenden Kultisten, denn außerhalb religöser und intellektueller Kreise, beherrscht heute kein Mensch mehr die klassische Sprache ihrer Vorfahren.
Ob der Plan ein zwangsläufiges konvertieren der zivilen Oberflächenbevölkerung in willenlose, nahezu endlos wiedererweckbare Schergen beinhaltete oder diese dem Zug der Armee schlichtweg im Weg stand und mit noch so eloquenter Überzeugungskraft vermutlich nicht für eine Kooperation gegen gemeinsamen Feind zu gewinnen wäre, ist mir bislang ein Rätsel. 

Die Tatsache dass sich sowohl der allein gekommene Klein, wie auch die laut der alten Totengräberin Johanna sich zuerst als lediglich die Mausoleumsarchitektur bewundernde gelehrte Touristen ausgebenden Kultisten, nur durch die Morrsgarten bzw Kellertheater Zugänge in den Untergrund vorwagen konnten, lässt vermuten, dass zumindest ihnen kein Weg, der eine Armee diesen Ausmaßes unbemerkt und vor allem ungehindert nach Norden ziehen lassen würde bekannt war. Ebenso die mir nur in vagen Umrissen bekannte Geschichte Altdorfs mit bisherigen Kriegen gegen die Untoten legt den Eindruck nahe, dass sich weder Regierung noch Bevölkerung willentlich auf eine Zusammenarbeit mit Nekromanten einlassen würde. 

Sobald die Rede beendet war, kam der lange Strom der größtenteils toten Soldaten durch das Portal unter unserer erhobenen, verborgenen Position in Bewegung, zweifellos nach oben und dem sicheren Untergang unserer Verbündeten an der innerstädtischen Mauer entgegen. 
Würden sie über die mit Sicherheit verbarrikardierten Brücken in die anderen Bezirke Altdorfs weiterziehen versuchen, die zweifellos dank ihrer wohlhabenderen Bewohner jedoch besser verteidigt wurden als das vermutlich traditionell als erstes mit Invasoeren aus dem Osten konfrontierte Elendsvierel zwischen Reik und Talabek? Oder würden sie in den Ostlichen Untersteg vorbrechen und jede lebende Seele, ob Mensch, Elf, Halbling oder Zwerg abschlachten und nach Osten aus der Stadt schwemmen? Mein dunkler Verdacht lag bei letzterem, in jedem Fall konnten wir ihr Fortschreiten jedoch nicht zulassen, Tropfen auf dem heißen Stein der unser beherztes, schlussendlich aber erbärmliches Eingreifen auch bedeuten sollte.

Wir ließen die verängstigte Alte sich in ein Loch ihrer Wahl verkriechen, setzten in entgegengesetzter Richtung der noch ewig abziehenden Armee, über eine der seitlichen Gallerien der Halle vor, und überwältigten nur mit Ludwigs erneuter geschickter Unterstützung einen Kultisten. Nach einigem Beratschlagen, dass uns mit jedem verstreichenden Augenblick jedoch nur an das weitere Ausdünnen der Mauerverteidiger erinnerte, warf ich die Robe des Kultisten über und wagte mich mit der Fackel so verkleidet bis zu dem Altar vor, einen Atemhauch eines Feindes in meine Richtung, oder unachtsamen Ausrutscher entfernt vom Kollabieren. Ich konnte den Meisternekromanten, mit samt zwei seiner Akolyten, einem hühnenhaft aufragenden Skelett Champion sowie omiös zitternden Knochenhaufen in dem verschütteten, vermutlichen Minenschacht Raum hinter dem Altar ausmachen. 
Das kurzlebige Gefolge herbeigewinkt, dem ich mich in diesen Momenten näher und artverwandter fühlte als je zuvor, schlichen wir uns in der Dunkelheit, in die diesmal zweifelsfrei finale Kammer des Schreckens vor, in der Unterzahl, geschwächt, ohne magsiche Kenntnisse und vor allem ohne eine verbündete Legion in unmittelbarer Nähe, lediglich das Überraschungsmoment, primitive Absprache und den Mut der Verweifelten auf unserer Seite.

Unser Vorgehen war denkbar simpel: Wir mussten alles geben was noch in uns steckte, jeden gelernten Trick, jedes Utensil, jede Fähigkeit nutzen und wenn es der Drang unseres Tileanischen Söldners war sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf waghalsige Gefährtmanöver einzulassen, es blieb keine Zeit für lange Abstimmung und vernunftgeleitetes Vorgehen. Wir würden uns sicher nicht auf eine Diskussion und unweigerliche Hinrichtung durch die Kultisten einlassen. Ich kann nicht sagen ob wir uns direkt unter diesen befanden und der schmale, vermutliche Brunnenschacht über dem Gewölbe so explizite Geräusche von oben herabklingen ließ, doch wahrscheinlicher war der Quell der vernommenen, klagenden Stimme Mickis, die schicksalsergeben Kommando Schreie Lorn Arkos und die antreibenden Ausharr- und Durchhalte Parolen Christians, an die er wohl schon selbst kaum mehr glaubte, die wir zu hören meinten, magischen Ursprungs. 

Selten warf mir Kurnous bisher solche Kraft in
den Bogenarm und Schärfe in den müden Blick
So kam es wie es musste und die Dauer von wenigen Herzschlägen beschloss das Schicksal abertausender Menschen, des verbleibenden Unterstegs und vermutlich weit darüber hinaus:
Im Nachhinein erinnert mich unser verzweifeltes Vorgehen an eine gut geölte Zwergenmaschine, vermutlich wegen der soliden Blendlampe selber Herstellung  an der ich die kurz abgebissene Lunte des lange auf seine  Nützlichkeit und diverse Anwendungsmögichkeiten abgewogene Schwarzpulver Pakets in Karls verbleibender Hand anzündete - die beiden Menschen stießen sich in jeweils einer leeren Schienenlore am oberen Raumabschnitt ab - Karl schleuderte das Paket mit der brennenden Lunte - ich spannte den bereits genockten Pfeil auf meinem Elfenbogen - die Menschen spannten das Seil zwischen den Loren die an den Kultisten vorbei, beziehungsweise in diese hinein donnerten und diese aus ihrem Ritual hochschrecken ließen - Karl zog eine Schleuder mit eingelegten Stein aus dem Mund und ließ sie kreisen - das Schwarzpulverpaket landete zu Füßen Edwin Kleins der erschrocken zu uns hochstarrte, einen schwarzen Orb, zweifellos voll dunkler Magie vor sich am Altar - die Menschen warfen mit dem Seil die beiden Assistenten zu Boden, Ludwig schwang sich aus dem noch rasenden Gefährt  in Deckung, Elvino zückte unmittelbar zu Füßen des Meisternekromanten auf dessen Thron zusausend noch einen Brandpfeil, steckte sich aber eher selber in Brand und verwirrte den überwältigten Kultführer weiter - bevor ihn Karls gut gezieltes Schleudergeschoss und mein Pfeil jeweils an der Brust trafen und an die Rückenlehe seines Thrones nagelten und mich ein kalter Schauer durchfuhr. 

Schon glaubten wir den Sieg zum greifen nah, das Leben aus den überwältigt gaffenden Augen des Magiers weichen zu sehen, die brennende Lunte noch zu seinen Füßen, als sich der finsteren Götter Ellinill und Ereth Khials verheerende Blicke kurz auf uns gerichtet haben mussten, denn der kurz verwirrte  drei Meter hohe gerüstete Wächter wandte sich Karl und mir nun zu, von draußen hörte man bereits herannahende weitere Skelette, sowie die beiden Akolythen wurden ihrer Lage gewahr und schafften es mit Hilfe des schwarzen Orbs innerhalb eines Augenblicks ihren Herren zurück ins Leben zu ziehen, der sich kurzerhand der Lebensenergie eines seiner Lakaien zu bedienen schien und uns mit seinem vernichtenden Blick strafte.


Wie die strahlende Sonnengöttin seiner Heimat fuhr
Elvino brennend auf seinem Wagen in die Schlacht


Ich tauchte keuchend unter dem Hieb des herannahenden untoten Fürsten der Verfluchten Legion und floh an die Seite meines mittlerweile gelöschten tileanischen Kameraden und streute in letzter aussichtsloser Konsequenz meine Murmeln vor die Füße meines Verfolgers, jedoch vergeblich, was immerhin aber Karl die Möglichkeit bot, von diesem scheinbar unbeachtet einen Akolythen zu erschießen, während Ludwig mit dem zweiten rang, der Meisternekromant sich gerade wieder seines schwarzen Orbs bemächtigte, uns mit den nächsten Worten auf seinen Lippen zerfetzen würde. An den sich erhebenden weiteren Knochenkonstrukten im Raum und den hereinmarschierenden Sklettkriegern vorbei seiner Lage bewusst entrang der übrige Kultist sich Ludwigs Arm der sich aberwals in Deckung warf, und nur mit letzter Kraft konnte ich einen Schlag des Fluchfürsten auf und mich und Vino parrieren. Wie dieser schon erneut ausholte, der Nekromant bereits ansetzte uns zu fokussieren fand zu alledem, endlich, schon fasst nicht mehr zu hoffen gewagt, in jenem Moment der Funken an der Lunte des Pakets gnadespenderweise und zu unser aller Rettung sein Ziel.


Der dunkle Orb, zweifellos
Quelle nekromantischer Magie
Was dann geschah kann ich nur mutmaßen, denn sämmtliche Sinne waren mir betäubt von dem Lichtblitz und der donnernden Exposion die folgte. Als der Staub sich wieder legte konnte ich aber die keuchenden Stimmen all meiner Gefährten, sowie deren geschundene Silhouetten ausmachen, Karl wie er bereits die Glasscherben des zerborstenen Orbs aufklaubte, Vino, der sich im Dreck stochernd, den als einziges im unmittelbaren Exposionsradius befindlichen reanimierten Edwin Klein, oder vielmehr was von ihm übrig war besah, sowie Ludiwig, der nach draußen schauend nur ein Meer aus leblosen, in sich zusammengefallener Knochenhaufen als potentielles, minimales Sicherheitsrisiko einstufte.
So erhob ich mich also aus den in seinem Schlag zusammengesackten und von der Druckwelle davongeblasenen, staubigen, losen Knochen und rostigen Rüstungsplatten meines angehenden Henkers, halbtod, doch erfüllt von einem lodernden Feuer in der Brust das nur als göttlicher, schicksalsbehafteter Segen bezeichnet werden kann, und der nach dieser langen Dunkelheit und dem atemraubenden Miasma des Todes auch meine Kameraden neu aufatmen zu lassen schien.

Diese Schlacht mag gewonnen sein, meine gerngesehenen und trostspendenen eflischen Brüder und Schwestern! Doch wenngleich in all der Erleichterung und dem Jubel, keiner meiner Gefährten und Waffenbrüder es auszusprechen wage, mir graut davor zu mahnen, dass sich ein längerer, und bereits geraume Zeit tobender Krieg zu offenbaren scheint, an einer weiteren Front, und nicht nur langlebig wie unser Volk, sondern vielgesichtig, verborgen und wohl organisiert. 

Ich kann nur erneut erwähnen, wie viele berobte Kultisten uns entflohen sind, und selbst wenn es keiner geschafft hätte, die Armee aus Knochen und verwesendem Fleisch, so sehr auch rund um sie her zusammengefallen, war doch geführt und durchsetzt mit weiteren, eben solchen, vielleicht 10, vielleicht hundert. Zu viele von ihnen sind davongekommen, und auch wenn vielleicht nicht viele unter diesen jemals magische Fähigkeiten entwickeln werden, zumindest eine Hand voll davon allein habe ich selbst beobachtet wie sie die Nebel weiterlenkten oder die Rituale des Geistes und des Meisternekromanten verstärkten, wenn auch unmittelbar vielleicht nur durch diesen selbst, den Orb oder ein anderes Artefakt ermöglicht. Ihr Wissen, die Schuld ihrer Beteiligung und ihr nicht anzuzweifelnder Drang weiter die Geister der Toten zu wecken und in ihren Dienst zu binden, oder jenen zu helfen die dazu im Stande sind, verlangen weiteres Vorgehen gegen diese, vermutlich in der Zivilbevölkerung und den dunkelsten Schlupfwinkeln in und unter der Stadt untergetaucht. 
Viele von ihnen scheinen der alten menschlichen Sprache klassisch mächtig zu sein, vermtulich versteckt Kleidung wie diese Kultistenroben die wir einem davon abgenommen haben zu besitzen, und ein weiteres Untersuchen der noch auffindbaren toten Kultisten ist erforderlich um unverkennbare Tätowierungen, Brandmale, Selbstgeißelungen oder -Verstümmelungen sowie Begleiterscheinungen des Anwendens dunkler Magie erkennbar und zuordenbar für ein weiteres Verfolgen dieser zu machen. In diesem Zuge werde ich mich unweigerlich mit den kläglichen Überresten des Altdorfer Morrskultes oder den neu aus anderen Tempelstandorten zugezogenen Morriten in Austausch oder optimalerweise in deren Dienst stellen da mit Sicherheit ein weiteres Erkunden und durchsuchen der Nekropole auf staatliche Organe beschränkt werden wird. Außerdem möchte ich versuchen mein kürzliches, unachtsames, mitverschuldetes Erschlagen des erwähnten Einbalsamierers Rania zu sühnen und mit meinen Diensten um Vergebung zu bitten.

Durch Christians beherztes und konsequentes sowie öffentliches Eingreifen in diese Situation hat er sich unbestreitbar eine neue Retter und Benefaktor Stellung innerhalb des Unterstegs erarbeitet und ihm und seinen Verbündeten allein ist es zu verdanken, dass nicht das gesammte Viertel vernichtet wurde. Nichts desto trotz fürchte ich für sein allgemein bekanntes "Übernehmen" der Kontrolle in der Mauer in den Stunden vor dem letzten Sturm sowie sein früher oder später aufkommendes, wenn auch offen gesagt verzichtbares und unwissentliches Ermöglichen des Zugangs für den vermeintlichen Ahnenforscher und Gelehrten Edwin Klein - der es mit genügend finanziellen Mitteln und Unterstützung seiner zahlreichen Schergen zweifellos auch irgendwie trotz der Quarantäne geschafft hätte über den Morrsgarten Zugang zu der Nekropole zu erlangen - sich für ihn als Problem mit der Obrigkeit erweisen wird.

Durch Ludwigs Unterstützung gehe ich von einer Konsolidisierung seiner Allianz mit Boll und Konsorten des Schwarzmarktes aus, Christians Geldquelle und vorerste Sicherheitsmaßnahmen sind durch Neuanwerbung bereits erwähnter drei Veteranen sowie Theatertruppen Belegschaft ebenfalls sichergestellt, zumindest vorerst.

Aus dem Drecksack unter Gantner sowie von mir bislang unbekannten, jedoch Gerüchten nach existierenden Parteien aus der Mördergilde oder -Genossenschaft war keine Hilfe bei der Verteidigung feststellbar und eine Waffenruhe vermutlich nicht mehr lange in Kraft.
Weiters sind mir zahlreiche Erwähnungen von Feuerexperten oder -Magiern bzw dergleich in meiner Zeit hier untergekommen, und in vergangenen Tagen zu beobachtende Lichter und Explosionen am Nachthimmel des umkämpften westlichen Unterstegs schreibe ich diesen zu. Diese werden jedoch wie auch die Stadtwache hier nahezu gänzlich durch die Untote Bedrohung ausgedünnt worden sein und vermutlich einige Zeit keinen zu einflussreichen Faktor hier darstellen.



Obwohl ich aus der Entfernung keinen genauen Blick auf ihn erhaschen
konnte, müssen die kalten Augen Edwin Kleins nicht minder erschreckend
und gezeichnet von den Dingen die er mit ansah gewesen sein wie die des
entgeisterten Severus mir gegenüber, während ich diese Worte schreibe.
Nicht auszudenken welchen schrecklichen Meistern er diente.



Künftige Schritte:

Im Geiste kürzlicher Ereignisse und innerhalb der Zivilbevölkerung zumindest vorerst empfunden Einheit empfehle ich diesem elfischen Rat Sindelfingens abschließend und in Eingedenk meiner Schilderungen eindringlich sich gerade jetzt für einen Wiederaufbau des Unterstegs einzusetzen, wenn auch nur um einem vergleichbaren Vorgehen Gantners dank dessen Verbindungen zur Aussenwelt und daruch einhergehenden, oportunistischen Machtgewinn vorzubeugen, der erfahrungsgemäß keine Friedensfördernden Ziele haben kann, sowie Untätigkeits- und Elendsbeschleunigung-Anschuldigungen und Verhetzung gegen unser hohes Volk entgegenzuwirken.

Was je nach Einschätzung dieses ehrenwerten Rates neben ohnehin geplanten Maßnahmen in Verteilung von Essenvorräten bestehen kann oder einem Ermöglichen neuen Herbeischaffens solcher sollte die Quarantäne bestehen bleiben, Verarztung der an der Mauer verwundeten menschlichen Soldaten und tapferen Bürger, weitläufigerer Heilmittel und -Geschick bereitstellender Unterstützung beim Bekämpfen der nicht zu vergessenden Seuche, Einsatz der Dungwagen Karren und -Sammler unter sichtbarem Geleitschutz sowie manueller Hilfeleistung durch elfische Kräfte bei der Bewältigung der Berge an Leichen nebst der Mauer - im Zuge dessen vielleicht auch tote Kultisten auf erwähnte zu entdeckende Erkennungsmerkmale von elfischen Augen untersucht werden könnten, wofür ich mich wie erwähnt auch persönlich in den Dienst der Morrstempelreste stellen werde - weiters diplomatische Rückhaltstellung und Einsatz für Christian gegenüber lokalen Autoritären und Adel und gegen ein etwaiges Verurteilen dessen Befugnisüberschreitungen, sowie ein, bei diesen Tätigkeiten vielerorts anwendbares, insgeheimes Informationen sammeln über den Verbleib zu vermutender überlebender Kultisten die ein unterstützendes Netzwerk innerhalb der Stadt haben müssen und ein Risiko für Menschen wie Elfen darstellen. Was in subtiler Befragung, durch erwähnte Maßnahmen günstig gestimmter Menschen, zum Verbleib und etwaigen folgenden Wiederauftauchens naher Angehöriger und Bekannter während der Untotenkriese - womöglich waren diesen unter den Kultisten - bestehen kann.

Zu all diesen nützlichen und für die Bevölkerung als klar hilfreich erkennbaren Tätigkeiten werde ich mich nach Möglichkeit und Kräften in den nächsten Tagen persönlich einsetzen, bitte aber demütig um Unterstützung durch weitere Vertreter unseres Volkes was einer langfristigen Koexistenz meiner jungen wie bescheidenen Meinung nach nur nachhaltig förderlich sein kann. 

Ebenfalls nicht vergessen habe ich weitere Nachforschungen zum Verbleib des verschwundenen Adlers Gleinandrion, dessen Suche mittels Gerüchtesammeln und Befragung ich nach Möglichkeiten während all dessen bzw danach fortsetzen werde."


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