Dienstag, 26. April 2022

Insetti maledetti


Konrad, Vino und "Bürokrates" werden im Dunkel der Wurzel verwucherten
Zwergen Vault von widerlichem Getier attackiert

Nachdem die Drehrichtung des steinernen Mechanismus korrigiert war, und das Pferd weggeführt wurde, gewann das überdimensionale Drehschloss an Momentum. Immer schneller liefen die Gruppenmitglieder, nur der von Vino abermals verfluchte Bürokrates stand nur grinsend daneben, er hatte wohl gerade seinen Nager geküsst.

 

Plötzlich ein lautes „Klonk“ fast ohne Vorwarnung blieb der gesamte Mechanismus stehen und rastete ein. Kurz zuvor war das Drehen immer anstrengender geworden, so als würde man einen Lappen auswringen, zuerst ist es ganz einfach das Wasser herauszupressen, und je fester man das ganze verdreht umso mehr Kraft muss man aufwenden. Jedenfalls, schafften es all jene die auf dem Steinkreis gelaufen waren um diesen in Drehung zu versetzen abzuspringen. Nur Elvino, der sicherlich in normalen Umständen einer der gewandtesten auf den Beinen war, schaffte es nicht. Offenbar doch noch zu geschwächt, und überanstrengt vom Laufen, verlor er das Gleichgewicht und er wurde gen Hügelkante geschleudert, wie sonst nur Steine aus Karls Steinschleuder. Er versuchte seinen Flug zu bremsen, aber nichts half. Im Augenwinkel zischte der dreckige Arm Bürokrates‘ vorbei, den Vino aber nicht greifen konnte, und knapp vor dem Rand schlug der Tileaner dumpf im Schnee auf. Das würde sicherlich einige blaue Flecken und Prellungen verursachen, aber es hätte weitaus schlimmer ausgehen können, wenn er über die Kante hinab geschleudert worden wäre. Diesen sturz hätte er nicht einmal mit dank einer abermals zufällig vorbeikommenden Lumpensammlerin überlebt, welche den Aufprall verlangsamen hätte können.

Samstag, 9. April 2022

Il giro








 

Abenteuer Bericht aus der Perspektive des jungen Söldners Elvino

Der kalte Wind bließ Vino durch das fettige und vollends verdreckte strohblonde Haar. Wie viele Monde waren gekommen und gegangen, seitdem er zum letzten Mal auf dem Rücken eines Rosses geritten war. Natürlich, war dies nur ein Ackergaul, und ein alter und ausgezehrtes Vieh noch dazu, nichtsdestotrotz ist jedem Pferd der Instinkt und die ureigene Lust anheim zu galoppieren so schnell die Beine es eben noch trugen. Bei dem vom Schnee rutschigen Untergrund war es kein Nachteil, dass es einen gemächlicheren aber doch sichereren Tritt hatte, dachte Vino, der sich an die Pferde des Weingutes erinnerte, auf welchem er aufwuchs. Dort war er oft, bei weitaus höheren Temperaturen, in der Nähe von Pavona durch die Felder auf den Pferden gesessen, und hatte diverse Lasten transportiert, oder wenn gerade kein Erwachsener zu sehen war, war er selbst manches Mal die einzige Traglast des Pferdes.


„Bufala“ hatte der älteste Hengst damals geheißen, weil er stur und kräftig war wie ein Büffel, allerdings schien das Tier Gefallen an Vino genommen zu haben, da es ihn als einzigen ohne Widerspruch auf dem Rücken reiten ließ, vermutlich wegen des geringen Gewichts und der süßen Beeren die der Tileanerbub ihm ab und an zukommen ließ.