Montag, 20. Februar 2023

Feierliche Schnitzeljagd und Umtrunk im Kellertheater

 

Nach ihren abgeschlossenen Abenteuern im Auftrag Botschafter Oldenhallers, der Aufklärung der Mordfälle durch die Bestie Altdorfs und die Infiltration der Reikerbahner Adelskonferenz, trafen sich die Abenteurer, teils erstmalig, fast alle gemeinsam im Kellertheater. Was als angeheiterter Festtag und vorsichtiges Kennenlernen mit Horoskopen, Wettbewerben und Geldwetten begann und über waghalsige und investigative Artefaktjagd, quer über die vielen versteckten Hinweise im Kellertheater eskalierte, kulminierte schließlich in einer halb bewusstlos gesoffenen, kostümierten und mit den Grabbeigaben eines antiken Gladiator ausgerüsteten, improvisierten Hochzeit. Was vor dem Gesetz und der Priesterschaft vielleicht keine Wertigkeit hat, bleibt doch stets einer der schönsten Tage im Leben der Abenteurer, Detektive, Söldner und Ganoven, wenngleich auch jedem andere Details in Erinnerung blieben...



Vinos Perspektive:

Der Söldner aus Tilea betrachtete nachdenklich ein letztes Mal den antik wirkenden Schlüssel in seiner Hand, welchen er nach dem Lösen des letzten Rätsels gemeinsam auf dem vereisten Dach des Kellertheaters in einer verborgenen Bodenöffnung gefunden hatte. Das Stück fand den Weg in seine Tasche ehe er sich, natürlich in seiner Muttersprache, an Chico wandte. Dies wurde durch, für imperiale Betrachter übertrieben wirkendes, Gestikulieren mit den Armen begleitet 

Vino: Eh, hast du nicht gesagt sie treffen sich zum Kartenspielen im Kellertheater? Im Endeffekt war da nur ein Finocchio, der uns gesagt hat wir sollen Wache schieben. Keine Gelegenheit für mich eine schnelle Münze zu erspielen. Aber sei’s drum. Es war ziemlich ruhig, also haben wir ein wenig getrunken, auf Kosten Christians natürlich. 

Chico: Cristiano, ist das der Signore vom Kellertheater?  

Vino: Si, si, das ist der Don des Viertels kann man sagen, merke dir seinen Namen. Aber im Zweifelsfall lass die Kommunikation über mich laufen, ich stehe auch im Kontakt mit Palladios Leuten, du hast sicher schon welche von Ihnen getroffen, während ich mit meinem lädierten Arm hier herumliegen musste. 

Chico : Du warst ziemlich lang außer Gefecht. Allora, wie geht es deinem weichgekochten Spaghettiarm? 

Vino: Basta! Sonst bring ich dir Gulli Manieren bei. Aber wenn du schon fragst, mein Arm schmerzt immer noch wie verrückt. Deswegen habe ich auch gegen einen Halbling, ein guter Freund von mir Namens Carlo, beim Messerwerfen verloren. Zwar nur knapp, aber meine missliche Lage hat er ausgenützt, wobei er hat nur einen Arm. Egal, das ist eine andere Geschichte, da musst du mal ein Getränk ausgeben. Eine lustige Truppe waren wir jedenfalls, ein Zwerg, ein Elf, ein Habling... 

Chico: Das klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes. 

Vino: Jetzt unterbrich mich nicht, also wo war ich? Eine Zwergin, ein Elf und ein Halbling. Außerdem meine Wenigkeit. Konrad kennst du ja und noch so ein gestelzt klingender Kerl. Der war wohl ein Mönch in Ausbildung oder dergleichen. Wir haben dann einiges getrunken und dabei Hinweise gefunden, alles auf Zetteln niedergeschrieben, zum Glück haben wir ein paar von diesen Schnöseln dabei gehabt, die Lesen können. 

Chico: Du kannst nicht lesen? 

Vino: Dafür war keine Zeit, im Gegensatz zu dir musste ich von Kindesbeinen an malochen. Der Vino hat sich nicht von selbst gelesen. Also die Weinlese wenn du verstehst. Weingut, Pavona, eh, eh? 

Chico: Jaja, schonklar du Casparo! 

Vino: Mir ist gar nicht mehr so klar warum wir auf das Dach sind, ich glaube der Elf wollte den Neulingen la Casa zeigen. Ziemlich rutschig da oben. Übrigens falls du mal einen Dottore suchst, der Elf ist ein Heiler, lass dich nicht von seinem Äußeren täuschen, sag du kommst von Vino und er wird dir helfen. Naja, jedenfalls irgendwer hat dann einen Zettel gefunden und vorgelesen. Es war wie eine Art Schnitzeljagd. 

Chico: Was ist denn eine Schnitzeljagd? 

Allerley Schätze wurden geborgen bei der Schnitzeljagd

Vino: Schnitzel sind Cotoletti, und naja jagen wirst du ja wohl kennen. Man folgt einem Hinweis nach dem anderen und wir mussten Rätsel lösen und so weiter. Da hat sich wieder einmal bewiesen, dass Tileaner beziehungsweise unsere Vorfahren das Maß aller Dinge sind. Bisher ist es mir nicht wirklich aufgefallen, aber das Kellertheater ist überzogen mit Statuen und Reliefs, fast wie in unseren Städten, natürlich nicht so schön, aber in ähnlichem Stil. Gladiatoren wie auf den historischen Gebäuden in Tilea, du kennst das sicher. Wer weiß wie alt das alles ist, aber unsere Ahnen haben selbst damals schon unsere Baukunst exportiert und den Imperialen gezeigt wie man ein Teatro aufstellt. Jetzt kommt es, es war eine Botschaft nach der anderen. Lesen konnte ich nicht, aber mit meinem schlauen Köpfchen habe ich die Truppe wie immer auf die richtige Fährte gebracht. Schlussendlich musste ich mich auch noch ein paar Mal abseilen oder den Halbling hochheben, damit wir die Statuen und Reliefs, die zum Teil hoch oben an den Mauern verborgen waren, inspizieren konnten. Aber ich will nicht übertreiben, die Schlaumeier hatten schon ein paar gute Einfälle. Sie sind nicht ganz so unnütz wie du. Allora, wir haben dann eine kleine Kammer gefunden. Die anderen haben darin ein paar antike Rüstungsgegenstände gefunden. Die sind zwar eher etwas für das Museum, aber es war jedenfalls ein lustiger Abend. 

Chico: Hörst du auch irgendwann wieder auf zu reden, ich habe doch nur gefragt wie es deinem Arm geht. 

Vino: Der tut noch weh, vom vielen Herumklettern, habe ich doch gesagt!


Das Modell des Kellertheaters


Konrads Erinnerungslücken vom Kellertheater:

Es war einmal ein Dieb namens Konrad. Konrad war ein gewiefter Dieb, aber er hatte ein großes Problem: Er trank oft zu viel Alkohol. Eines Morgens, nachdem er wieder einmal zu viel getrunken hatte, versuchte er, sich an den letzten Abend zu erinnern.

Konrad wachte mit einem fürchterlichen Kopfschmerz auf. Er fühlte sich schwer und müde, und sein Mund war trocken.

Er wusste noch, dass er zum ersten Mal ins Kellertheater gewesen war und dass er dort viele Leute kennengelernt hatte. Aber danach war alles ein verschwommenes Durcheinander. Er konnte sich nicht erinnern, was er gestohlen hatte oder wohin er gegangen war. Bruchstückhaft versuchte Konrad sich zu erinnern was gestern so alles passiert ist:

Der Abend im Kellertheater begann mit einer temperamentvollen Zwergin, dessen Hand Konrad geküsst hatte während er sich eloquent vorgestellt hat. Die Zwergin war davon aber Garnicht begeistert und so ging er auf die Suche nach etwas Alkohol um seine Enttäuschung darin zu ertränken. Er fand einen Erdbeerschnaps und begann, diesen mit den anderen zu trinken.

Konrads alkoholische Erinnerungen sind nicht durchgehend klar

Welche Gestalten waren nochmal anwesend? Der Kopf schmerzt beim Nachdenken, aber er erinnerte sich an Vino, Oberon, Syfryd, alles bekannte Gesichter und nun kamen auch die anderen bis dahin unbekannten Gesichter Konrad in den Sinn, wie etwa Thorba die Zwergin, und Karl, sowie Hantsch dieser Halbling mit seinem Gockel. Hieß der Halbling doch Karl und der andere Hantsch? Ach egal, der Halbling hatte einen Arm weniger! Konrad erinnert sich an die Wette die er verloren hatte gegen Oberon. Dieser Halbling konnten mit Dolchen schießen wie kein anderer. Dann gab es ein Wettrennen auf das Dach vom Kellertheater und dann fingen wir aus irgendeinem Grund mit einer Schnitzeljagd an.

Konrad stöhnte vor Kopfschmerzen. Was passierte danach? Einige Rätsel und mehr Gläser voller Alkohol, das passierte. Die Erinnerungen sind mehr Bruchstücke als ein zusammenhängender Faden. Es sind nur noch Bilderfetzen. Konrad und Vino weinend wie sie Ihre Freundschaft zelebrieren. Oberon und Syfryd wie sie sich albern als Gebüsche verkleiden. Sogar an seine eigene Hochzeit mit der Zwergin erinnerte sich Konrad ganz düster! Das kann doch nie passiert sein!

Konrad wurde immer verzweifelter, als er merkte, wie jemand hinter ihm im Bett anfing zu schnarchen! "Bin ich wirklich nun verheiratet mit der Zwergin!?" dachte er. Voller Panik drehte sich Konrad langsam um. Die Spannung war unerträglich. War es die Zwergin? Nein, es war Vino und Konrad fiel aus dem Bett und versuchte hastig sich anzuziehen und wegzukommen. "Ich trinken nie mehr Alkohol" schwor sich Konrad, mit der Gewissheit das er sein eigenes Versprechen bei der nächst besten Gelegenheit wieder vergessen würde.

Thorba, die Zwergin. Nicht mehr ledig?

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