Mittwoch, 17. Januar 2024

"Rosenblüte wird sterben. Feuerwerk. Doppelt kalt." - Der Eiserne Hans 2

Egil Jörgenson, Teilnehmer des Eisernen Hans bei Trunk und Spiel im nächtlichen Nuln

“Geht in die Straßen und schaut euch um.
Hoffentlich könnt ihr Informationen über die Spiele morgen sammeln.
Oder zumindest über die anderen Teilnehmer…”
- Ernst Adolf vong Hohenflur -

- Sieghardt -

Nach kurzem Schlendern fällt uns ein riesiger Norsca Barbar auf, der mit 3 Mädels herum spielt und einer davon lustvoll auf den Poppes grabscht. Der Griff wird von ihr direkt mit einer Ohrfeige erwidert.
Karl nutzt die Gunst des Moments für einen kleinen Witz:
“Ist das der einsame Hans?”
Ich versuche mich einzubringen:
“Der wollte sie wohl einsamen, der Hans.”
Trotz der Lautstärke, die wir beide voller Überzeugung in unsere vermeintlich so guten Aussagen gesteckt haben, reagiert die Menschenmenge nicht. Man ist dieser Wortwitze anscheinend schon lange überdrüssig.
Die unangenehme Stille wird mir zu viel und schubst mich nahezu in Richtung des Barbaren, um mich vorzustellen. Ich will nicht, dass er den dummen Witz falsch aufnimmt.
Er ist äußerst erfreut und stellt sich laut - fast schreiend - als Egil Jörgenson vor und fragt nach meinem Namen. Ich stelle mich angepasst an seine Namenskonvention als Siegi Karlson und Karl als Karl Karlson vor.
Beim Anblick von Karl wird Egil sogar noch lauter und er will unbedingt wissen, ob sein Glied proportional zu seiner Körpergröße ist.
Gespannter war ich noch nie.
Und so kurz war ich auch noch nie gespannt, denn Karl hat mit seiner Reaktionszeit wieder einmal einen Rekord aufgestellt.
Die Frage Egils verließ noch nicht einmal zur Gänze seine Lippen, schon schoss Karl mit einer grazilen Rückwärtsrolle in die Luft und präsentierte gleichzeitig am höchsten Punkt seines Flugs sein Gemächt. Zurück auf den Beinen vollendete er die kunstvolle Einlage mit seinem mir schon so bekannten, vor Spucke nur so triefenden Händedruck. Beeindruckend.
Ich stelle Nik noch als Nik Hurenson vor und dieser wird von Egil sogar durch einen Griff ans Glied begrüßt. Ich kann diese Geste noch gar nicht richtig verarbeiten, soch wendet sich Egil von Nik ab und greift mir in den Schritt. Verwirrt mache ich es ihm gleich und weiß auch sofort, dass dies seine Absicht war. Er nickte sanft und grinsend, um mir den Moment noch tiefer einzubrennen, als mir klar wird, wie gut er bestückt ist.
Als wäre das alles ein bestandener Initiationsritus gewesen, erzählt Egil direkt und ohne Überleitung von seiner Teilnahme beim Eisernen Hans, seinen 3 teilnehmenden “Brüdern” und deren tollem Schiff, welches im Hafen gerade anlegt.
Nik war die ganze Zeit auffällig ruhig und zeigte uns nun warum. Er wollte mein Späßchen mit seinem Namen so nicht auf sich sitzen lassen und schlug vor, ich solle mit Egil eine sportliche Wette eingehen.

“Wer von euch kann sich von den Mädels fester am Glied ziehen lassen, 
ohne dass es zu bluten beginnt?”
- Niklos "der Weise"

Anscheinend fand nur ich den Vorschlag etwas verrückt, denn Egil schaute mich an, als wäre das die erste sinnvolle Beschäftigung, von der er jemals hörte. Entsprechend überzeugt und brüllend leitete er den Wettkampf ein.
Ich hasse Nik.
Tröstend und zugleich grinsend kämmt mir Egil Bart- und Schamhaar.
An Details will ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich weiß nun, dass es keinen Sinn macht, sich mit diesem Bären körperlich zu vergleichen und dass mein Glied keinem Klimmzug einer Dame standhält.
Von seinem Sieg beflügelt, säuft Egil Nik ins Koma und ich nutze den nächsten günstigen Moment, um still und voller Schmach in Richtung Unterkunft zu verschwinden. Nik trage ich ins Bett. Nein, das hat er nicht verdient. Ich lege ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Boden unseres Zimmers und lege mich in ein leeres Bett.
Als sich meine Gedanken langsam weg von diesem ehrenraubenden Ereignis in den Schlaf flüchten, holt mich Karl schlagartig mit einer schrillen Frage zurück:”Siegi mochma morgn olle fertig?”
Und während er die Frage stellt, hüpft er salopp zu mir ins Bett und nimmt die Position des großen Löffels ein. Seinen Riesenhahn platziert er als kleinen Löffel vor mir. Ich will das nicht!

Sigi mit einem riesen Gockel unter den Laken

- Karl -

Nach nur wenigen Stunden Schlaf, rollte ich mich vorsichtig aus dem Bett, wollte ich doch Sieghardt und Ricky, mit denen ich mir für die Nacht ein Bettchen geteilt hatte, nicht wecken.
Ich vernahm einen interessanten Geruch, den ich bald auf ein Heißgetränk, welches mein zweitliebster More Bialetti Mokkanchino gerade für uns zubereitete, zurückführen konnte. 
Als uns Ernst Adolf wenige Minuten später alle zum Frühstückstisch bestellte, um uns nochmal an die geplante Vorgehensweise zu erinnern, war für jeden von uns ein kleiner Becher mit dunkelbrauner Flüssigkeit angerichtet. 
Kaum hatte ich mich hingesetzt, konnte es Sieghardt schon nicht mehr abwarten und schüttete sich die Brühe auf Ex hinunter.
Natürlich fühlte ich mich bei dem Anblick dieser Aufführung sofort herausgefordert und tat es ihm gleich. 

Vong Hohenflurs Gehilfe bereitet das schwarze Muntermacher-Breu

In meinem Rachenbereich machte sich sofort ein Brennen breit, das sich beim Hinunterschlucken langsam durch meinen Körper zog, bis es schlussendlich in meinem Magen ankam.
Trotz der Kälte, die uns umgab, wurde mir sofort warm. Meine Zunge wurde dick und schmerzte. Die anderen am Tisch starrten Sieghardt und mich schockiert und abwartend an. Sieghardt und ich wussten es als erste - der Becherinhalt war noch kochend heiß. 
Durch Bulbungos Frühstücksgetränk fühlte ich mich für die ersten Stunden des Tages frischer als sonst. Vermutlich würde ein solch guter Start in den Tag, den Hahnengesang, den Ricky und ich täglich morgens im Kellertheater aufführten, noch Engelhafter klingen lassen. Wir machten uns also auf zum Gelände, an dem der Eiserne Hans ausgetragen werden würde. 

Die Spiele werden eröffnet mit einer Rede der Kurfürstin. Groß und schlank steht sie oben am Turm, in ihrem schwarzen Kleid mit Blumenmuster, und schaut gutmütig zu den Teilnehmern und den Zuschauern hinunter.
“In Zeiten von Unruhe wird nach Kriegern verlangt, nach tapferen Männern und Frauen, die es vermögen uns vor den Grauen der Welt zu bewahren. Der Wettkampf zum Eisernen Hans ist nicht nur dafür da uns jene zu zeigen, die uns beschützen können, sondern auch uns jene zu zeigen, die ein inneres Feuer in uns allen entfachen können! Dies ist ein Fest der Völker, ein Fest um die Leute zu begeistern, der letzte Eiserne Hans in meiner Regentschaft! Im folgenden Jahr wird es einen anderen Namen für den Wettstreit geben. Was den Gewinner von diesem Eisernen Hans auf Eisernen Hans auf Lebzeiten macht! All jene, die den ersten Tag erfolgreich bestehen, sollen Viertel-Bürger Nulns werden. Jene, die den zweiten Tag bestehen, sollen Halb-Bürger Nulns werden. Und der Eiserne Hans soll zusätzlich Ehrenbürger unserer geliebten Stadt werden. Darum, streitet und beweist eure Tapferkeit, eure Leichtfüßigkeit, eure Dichtkunst…. und zeigt uns was die Elite des Imperiums zu tun imstande ist!”

Fürstin Emmanuelle vong Liebwitz

Am Turniergelände angekommen, schleuste Bulbungo mich als Michael Holz, als der ich mich beim zweiten Anlauf für die Spiele eingetragen und letztendlich Qualifiziert hatte, verkleidet, an der Wache vorbei und begann mich am Vorbereitungsplatz für die Spiele aufzuwärmen. Als die ersten Gruppen gebildet werden sollten und wir Teilnehmer in die Arena getrieben wurden, vertraute ich Bulbungo meinen/m geliebten Hahn Ricky an, um den er sich den ganzen Tag kümmern durfte. 
Bereits beim ersten Schritt auf das Gelände vernahm ich den Duft von Maultieren, was mich sofort in ihre Richtung zog. Vor mir erkannte ich eines der vier vorbereiteten Spiele des ersten Turniertages, dabei traten immer 6 Teilnehmer gleichzeitig an, wobei es nur einen Gewinner am Ende gab. 
Jeder Mitstreiter bekam einen Esel zugewiesen, auf dessen Rücken eine kleine Holzpuppe angebracht war. Bewaffnet wurde jeder Spieler mit einer Holzlanze, mit der es, während man die Mulis durch schwieriges Gelände und Hindernisse zu führen hatte, die Puppen der anderen Teilnehmer kaputt zu schlagen galt. 
Anstatt mir meine Gegner genauer anzuschauen, wie viele andere es tagen, analysierte ich die Esel im Detail. 
Karl analysiert die Qualität der Tiere

Von den sechs Tieren fielen zwei schon einmal bei mir durch, da sie nicht einmal mit einem Eselgeschirr versehen waren. Einer war zu Fettleibig um in Frage zu kommen, am vierten war grundsätzlich nichts auszusetzen, jedoch war er für die Anforderungen dieses Spiels sicherlich nicht sonderlich geeignet. Als ich den Fünften Esel betrachtete, blieb mein Blick kurz stehen. So einen lieb-dreinschauenden Esel hatte ich zuvor noch nie gesehen. 
Das sechste Tier stand in der Ecke des Spielfeldes und wurde wunderschön von den vermeintlich Einzigen Sonnenstrahlen des sonst bewölkten Tages beschienen. Es hatte einen köstlich aussehenden Büschel fermentiertes Heu im Maul, den es gerade kaute. So ein schönes Tier kann kein Esel sein. Es war ein männliches Muli. 
Sein Urin, dessen er sich gerade entledigte, bahnte sich über den staubigen Boden den Weg direkt vor meine nackten Füße. Hier sah ich die Chance mir einen Vorteil gegenüber meinen Mitstreitern zu verschaffen, tunkte zwei meiner fünf Finger in die Eselpisse und kostete. 
Ich schmeckte, dass der Gesundheitszustand dieses Tieres phänomenal war. Mit diesem Muli ging ich also ins Rennen. Ich drängelte mich vor, um in der allerersten Runde des Tages anzutreten. Auf dem Rücken des Mulis, zerschlug ich kurzerhand die Puppen zweier meiner Gegner, bis ich schließlich auf den letzten außer mir verbleibenden Teilnehmer zuritt. Er hatte sich, genau wie ich auch, gegenüber den anderen Teilnehmern in seiner Spielfeldhälfte bewiesen. Mit maximaler geschwindigkeit Tjostierten wir aufeinander zu, doch als wir aneinander vorbei und unsere beiden Puppen noch intakt waren, stand ich auf meinem Muli auf, drehte mich zu meinem Gegner um und erhob meine Holzlanze. Gezielt warf ich sie in die Richtung der gegnerischen Puppe. Und traf.

- Sieghardt, beim Rätseltest -

Aus dem Musterungszelt werden mein “Gehilfe” Nik und ich in die Arena geführt. Es wuselt nur so vor Teilnehmern und organisatorischem Personal.
Schon werden wir von einigen grob gebauten Arenawachen mit langen Stöcken in 4 Gruppen geteilt und zu den verschiedenen Wettkampfstationen getrieben. Geschickt schlängle ich mich in die Gruppe, die in Richtung der improvisierten Stufenpyramide getrieben wird. Diese Station scheint mir von allen am ehesten den Geist zu prüfen. Die Menge der Aristokraten und älteren Teilnehmer um mich bestärkt meine Vermutung. Wir werden aufgesucht, uns in 3er-Gruppen aufzuteilen und ich spreche direkt einige Personen an, um meiner Strategie, mich möglichst dummen Leuten anzuschließen, den Weg zu bereiten. Ein scheinbares Geschwisterpärchen neben mir ist mir zu suspekt. Ich vermute, hier könnte sich einer “opfern” um den anderen gewinnen zu lassen… und das auf meine Kosten.
Mein nächster Gesprächspartner stellt sich als Dembaz Andreaf vor. Dummbaz wäre hier als Name Programm. Ein Volltreffer für meinen Plan. Er hat beim Denken durchgehend Pech.
Ich suche nach Nik. Er meinte, sich irgendwie zu meinen Gunsten nützlich machen zu wollen. Ich sehe ihn auch direkt wie er auffällig, jedoch so selbstbewusst, als würde er dazugehören, auf dem Pyramidengerüst herum klettert. Er bewegt sich interessanterweise, als hätte er gewaltig viel Druck am Darm.
Es bilden sich einige 3er-Gruppen, doch Andreaf und ich, sowie das Geschwisterpärchen und ein weiteres stehen wie eine Missbildung daneben. Einem der Organisatoren scheint die Situation ganz gehörig zu nerven, sodass er dass mittig stehende Geschwisterpärchen autoritär aufteilt.
Die weibliche Hälfte wird uns zugeteilt. Ich mag sie nicht. Ihr Bruder wäre mir lieber gewesen. Der wirkt unbeholfener.
Die Erste Gruppe wird aufgerufen und die Teilnehmer treten vor die Pyramide, bekommen jeweils eine Glocke und werden reihum aufgefordert, Kärtchen aus einer Kiste auf der Spitze zu ziehen.
Nik ist zurück von seinem Ausflug und präsentiert gestohlene Kärtchen. Ich will damit nichts zu tun haben und schicke ihn hinfort, doch er besteht darauf, mir welche zu geben. Ich will nicht mit ihm diskutieren und eigentlich ganz gerne zusehen, was bei der ersten 3er Gruppe so passiert.
Nik insistiert jedoch. Er habe hier Rätsel, die wir mit etwas Fingerfertigkeit als unsere gezogenen verkleiden können, wenn wir dann an der Reihe sind. Gut, dass er UNS das sagt.
Ich sehe darin keinen Vorteil, finde es jedoch ganz in Ordnung, wenn meine Gruppenkollegen klar betrügen, ohne einen Vorteil zu haben. Der Dummbaz und das Weib nehmen sich Kärtchen von Nik und ich versuche jetzt nun ganz, meine Aufmerksamkeit dem bereits stattfindenden Bewerb zu widmen.
Mir wird hier jedoch einfach alles zu viel. Mein Kreislauf lässt etwas nach, meine Gedanken verlieren an Struktur und mein ganzer Körper beginnt zu zittern. Keine Chance, hier noch Informationen zu gewinnen.

Der Rätselmeister stellt den Teilnehmern zufällige Wort- und Logikrätsel

In Panik hole ich die nächste Wache heran und berichte, dass meine Kollegen betrügen wollen. Die Wache nimmt das ernster als gedacht, doch Beweise lassen sich keine finden. Mir kommt es schon so vor, als würde man nun etwas genauer auf die beiden achten. Auch auf mich, doch ich spiele ja nicht mit gezinkten Karten. Ehrenlos.
In meiner Verwirrung ziehen die Momente nur so an mir vorbei und schon stehen wir 3 vor der Pyramide und müssen unsere Fragen ziehen.
Dembaz’ Rätsel wird zuerst vorgetragen.

“Was steht mitten im Feuer und brennt nie?”

Andreaf überascht mit Schläue und Geschwindigkeit und holt sich somit seinen ersten Punkt.
Die Frage des Weibs wird vorgetragen.

“Ich hab ein Ding im Sinn,
Wohl lieben es die Mädchen traut;
Es liegt um ihre zarte Haut,
Doch stecken Nägel drin.”

Ich protestiere, dass dieses Fragekärtchen sich schon vor der Ziehung in der Hand meiner Kontrahentin befand und man glaubt mir wider Erwarten so weit, dass eine neue Frage gezogen wird:

“Der es macht, der will es nicht;
Der es trägt, behält es nicht;
Der es kauft, der braucht es nicht;
Der es hat, der weiß es nicht.”

Es will mir keine Lösung einfallen und letztendlich läutet die Glocke des Weibs unangenehm in mein Ohr und sie liegt zudem auch noch richtig.
Mein Rätsel wird vorgetragen. Jetzt MUSS ich punkten.

“Vorwärts wächst es in unserem Garten,
Rückwärts wir's nicht gern erwarten.”

Ich läute sofort. Das war einfacher als gedacht.
Der Punktgleichheit führt uns zu einer finalen Rätselfrage:

“Am hellsten Tag erschein' ich dir,
du siehst mich nicht.
In tiefster Nacht erschein' ich dir
und bin dir Licht.”

Mir fällt es nicht ein, doch es liegt mir auf der Zunge. Mein Arm vertraut mir und läutet die Glocke wie von selbst. Der Druck scheint mir gut zu tun denn ich schreie “Ein *****”

Ein Nicken des Vortragenden und ein tosender Applaus belohnen mich.
Der Punkt gehört mir!
Nik denkt jetzt sicher, er hat das gut eingefädelt oder so ähnlich.

- Thorba -

Bei da Spiela hob i ma wita doba bei da Tribüna a guats Plätzle gsuacht. Wita dunna sind eh viel zviel Menscha, do siaht ma jo ga nix wenn ma nit mindestens zwo Meta groß isch. Do hoba hot ma an guata Überblick üba alles, ganz andasch als gestan obend in da dunklen Gasse.

Wo wie usm nix a Boltzen kumma isch, und direkt ind Brust vo deam Moatle.
Wo se in da dreckiga Stroßa zäm brocha isch, hinta era nur dunkle Gassa, koa Spur vom Mörder. Da rot schwarz gfinderte Boltza tief in ihra Brust, unta era hot isch langsam a Bluatlache bildet.
Wo da Bauchladahändler um sine Tochta gweint hot, während sie ihre letzta Worte ghaucht hot.
“Rosenblüte wird sterben. Feuerwerk. Doppelt... kalt.”

Die Erinnerungen an den Zwischenfall beim Bauchladenhändler sind immer noch präsent

I schüttel n Kopf, vasuch mi wieda uf hüt zum Konzentriera, unds gestan si zum lo. N Nik siah i nirgends, da Heini scheint grad uf na Bühne zum stoh und sich im Dichta zum Versucha und d Menge jubelt “Eselpissetrinker” Richtung Koal während der vom Gehäge mit da Esel Richtung m Stangakampf got. Uf na schmalla Latte stond do zwo Gegna, und versuchan sich gegenseitig mit Holzstanga abe zum werfa. Da Koal hot sich do an Elf als Gegna usgsucht. I glob des wa dea, dea gestan obend uf na spitza Holzstange balanciert isch….. 
Sie scheinen recht kamaradschaftlich azumfanga, mit sich zuanicka und verbeuga und so. Da Koal nimmt a kle Anlauf, schiebt sich n Stab unta sine Achsel, und katapultiert sich ind Luft. Er wedelt komisch mit da oanen Hand, and wird imma schnella während a üban Kopf vom Elf segelt, und mit sinem Stab gnau ufd Schulter vom Elf zielt. Er trifft …. nit. Da Elf antwortet mit nem Sturm an Stabschläg, zu schnell zums gnau sehna. I woas echt nit wie da Koal do no uf dera Stange stoht! Denn schmießt da Koal sin Stock, direkt ind Weichteile vom Elf, und ma hört a lutes “Oooooohaaa”. Aba dea schafft sich no doba zum heba, und schlagt etzt mit zwo Stöck ufn Koal i. Da Koal got rückwärts, und da Elf wirft oana vo da Stöck langsam in Koals Richtung, aba ea fliegt am Koal vorbei und zum Boda. Da zwote Stock fliagt zum Boda, vom Elf falla glo. Mit na Verbeugung gibt da Koal uf, und versucht wieda uf sine Sita vo da Latte zum kumma. Während ea sich am Elf vorbeizwängt, schupft n dea hinterhältige Elf no vo da Latte! Während da Koal sich wieda usm Dreck ufrappelt, klettat da Elf vo da Latte, und sie fangen a zäm zum Tanza. I schüttel n Kopf, hin und wieda vastand i dean Halbling nit (bei Elfen vasuach is ga nit lang…).

Der Balanceakt selbst ist noch das Leichteste an der Herausforderung

I scho mi noml um, da Heili isch inzwischen beim Wettbewerb mit da Esel. Do stoht a kleine Statue ufm Esel, und anscheinend muass ma die beschütza und die Statuen vo da andra kaputt macha. Während da Heile grad an Gegner avisiert zum n uszumschalta, versuacht an andara sine Statue azumgriffa. D Menge hebt n Atem a, aba da Typ schlagt sich selba ins Gsicht statt ufn Esel und fallt zum Boda. Etzt stond nur no da Heili und sin Gegna. Da Heili schlagt zua, trifft, da Typ got zum Boda und da Heili schlagt noml zua zum sicha go. D Menge jubelt, und buht, sie scheinen sich nit ganz einig zum si ob se des etzt guat findan oda nit.

- Karl-

Ein Sieg, eine Niederlage. Nicht die besten Voraussetzungen, um sicher zu Tag zwei weiterzukommen, also musste ich noch einen Punkt erreichen. Der Rätsel-Wettkampf, den bereits Sieghardt mit Bravour gemeistert hatte, war noch offen. Als ich vor meinem Glöckchen stand und das erste Rätsel vorgelesen wurde, wurde mir auf einmal Schwarz vor Augen. Ich purzelte vom Podest, als ich auf halbem Wege hinunter Sieghardt leise flüstern hörte und mich dadurch wieder fing. Ich versuchte, mein Fallen zu verschleiern und es so aussehen zu lassen, als würde ich ein Rad schlagen, jedoch landete ich im Staub und musste das laute Gelächter des Publikums über mich ergehen lassen. Glücklicherweise konnte das erste Rätsel auch von meinen Gegnern nicht erraten werden, also wurde ein neues gezogen. Als ich wieder am Podest stand, mich abputzte und zu dem mir zugewiesenen Glöckchen griff, hörte man aus dem Publikum einige Stimmen. “Hey! Ist das nicht der Eselpissetrinker?”. Sie meinten mich, Michael Holz den Eselpissetrinker. Durch das Publikum beflügelt, erwartete ich schmunzelnd, dass das nächste Rätsel vorgelesen wird. “Ich bin Blind und habe doch 21 Augen, was bin ich?”. Einige Sekunden herrschte Totenstille, die durch das Klingeln eines Glöckchens unterbrochen wurde. Meines Glöckchens. “Ein Würfel!”. Die Bilanz des ersten Turniertages für Karl war damit: Zwei Siege, eine Niederlage. Die Chancen standen also gut, dass ich auch am zweiten Turniertag teilnehmen darf. 

Durch die Hiebe, die mir Anphaniel der Elf verpasst hatte, war ich körperlich völlig kaputt und langsam wurde ich hungrig. Vor dem Verlassen des Geländes, bat ich noch die nette Dame Klaus, die offensichtlich ein kleines Erholungszentrum mitten in der Vorbereitungszone des Turniers betrieb, mich zu baden. Etwas erleichtert von meinen Schmerzen, wollte ich mit meinen Begleitern Sieghardt und Thorba etwas essen gehen. Doch Sieghardt hatte die bessere Idee, den Shallyatempel Nulns aufzusuchen, um mich wieder aufzupäppeln. Wir erfragten uns den Weg, als wir plötzlich Gesang in der Entfernung hörten.

Jakob Schwarz, Halblings-Troubadour, Erfinder des Hobelbank Lieds

“Ist das nicht die Hobelbank, 
Ja das ist die Hobelbank! 
Hobelt die nicht blitzeblank? 
Ja, die hobelt blitzeblank! 
Oh, du schöne Hobelbank gestern hamma gsoffn, morgen sind wir krank! 

Ist das nicht die Friedhofsmauer? 
Ja, das ist die Friedhofsmauer! 
Hängt da nicht ein kalter Bauer? 
Ja da hängt ein kalter Bauer! 
Friedhofsmauer – kalter Bauer, 
Hobelbank – blitzeblank. 
Oh du schöne Hobelbank, 
gestern hamma gsoffn, morgen sind wir krank!

 Ist das nicht die Annerose? 
Ja, das ist die Annerose! 
Hat die nicht ne Bombendose, 
ja sie hat ne Bombendose. 
Annerose, Bombendose, Friedhofsmauer, kalter Bauer, Hobelbank – blitzeblank. 
Oh du schöne Hobelbank, gestern hamma gsoffn, morgen sind wir krank!

 Ist das nicht die Kunigunde, ja das ist die Kunigunde.
 Hat sie nicht `nen Schwanz im Munde, ja die hat `nen Schwanz im Munde. 
Kunigunde, Schwanz im Munde, Annerose, Bombendose, Friedhofsmauer, kalter Bauer, Hobelbank – blitzeblank. 
Oh du schöne Hobelbank, gestern hamma gsoffn, morgen sind wir krank! 

Ist das nicht die Adelheid, 
ja das ist die Adelheid. 
Macht die nicht die Beine breit, 
ja die macht die Beine breit, 
Adelheid, Beine breit, Kunigunde, Schwanz im Munde, Annerose, Bombendose, Friedhofsmauer, kalter Bauer, Hobelbank – blitzeblank. 
Oh du schöne Hobelbank, gestern hamma gsoffn, morgen sind wir krank!”

“Ist das nicht der Eselpissetrinker? 
Ja, das ist der Eselpissetrinker! 
Hauts den nicht beim Rätseln aufn Hintern? 
Ja, den hauts beim Rätseln aufn Hintern! 
Eselpissetrinker, Rätselnaufnhintern, Adelheid, Beine breit, Kunigunde, Schwanz im Munde, Annerose, Bombendose, Friedhofsmauer, kalter Bauer, Hobelbank - blitzeblank!
Oh du schöne Hobelbank, gestern hamma gsoffn, morgen sind wir krank!”


Für Stunden sangen wir das Hobelbank-Lied, das seit Monaten die Imperialen Charts anführt. Mit dem echten Jakob Schwarz, dem Halbling und Komponist des besagten Stückes. Mit seinem Glatzköpfigen, Laute Spielenden Kumpel, der ständig an seiner Seite war, war er gerade auf Imperiumstour und hatte zur Zeit des Jahrmarktes natürlich auch in Nuln einen Zwischenstopp eingelegt. 
Bevor wir uns endgültig von ihnen verabschiedeten, fragten wir Jakob noch nach dem Weg, er meinte nur “Jo sicha. Da Shallyatempel is glei do ums Eck, stellts eich ned so an!”. So machten wir uns auf den Weg. 

- Thorba-

Da erste Tag vom eisernen Hans isch vorbei, und da Koal hot scho bessa usgschot. Da Sieghardt moant im Shallyatempel wird des scho wieda, also goma do ane. Dina, begrüßt da Sieghardt die Priesterin voller Selbstbewusstsein mit nem Griff and Titten, was do in Nuln scheinbar nit Brauch isch, und mia werden direkt wieda usm Tempel gschmissa. Doch so sehr sich die Begrüßunga vo Ort zu Ort zum Unterscheida scheinen, so scheinen die Tempel alle glich ufbaut zum si, weil da Sieghardt woas o glei an geheimen Eingang zu da Bäder uf da Rücksita. Es isch halt doch praktisch oanen dabei zum ho der sich mit da Gepflogenheita in Tempel uskennt!

Die Gruppe und einige Bauchhändler baden in den beheizten Anlagen unter dem Tempel

Im Bad treff ma an Trupp vo Bachladahändler, Lukas, Paul und Linus, und während mia uns enspannt zrucklehnen, fangama a Gespräch mit eana a und kriegen a Hufa Informationa: Da Gerhard Wackerbeck wa o oana vo eana. Des isch dea vo deam Tochta am Vortag in da Gassa erschossa worda isch. Und hüt hot ma ean tot gfunda, vazellen die Händler, während mine Gedanken wieda zum Moatle abgleiten, so klein und drecking in da Stroß, mitm Boltzen in da Brust. “Rosenblüte wird sterben. Feuerwerk. Doppelt kalt.” Während i damit ring nit in drübe Gedanka abzumschweifa, vazellen se wita: Di Wackerbecks hom in oanem da ärmeren Viertel gwohnt. No gestan hot da Gerhard do sine Wara feilbota, im Barackaviertel ufm zentrala Platz, und glei ums Eck hom se gwohnt. Er hot nie wirklich was vo Wert ket ….
Denn got es Gespräch zruck zum Eisernen Hans, und da Arena: Jedan Obend noch da Spiele gibts a Parade, wo d Kurfürsten us da Arena brocht wird. Soll ziemlich a Spektakel si, aba hüt homas vermutlich scho verpasst. Und da Turm in da Mitte vo da Arena, dea isch extra so baut worda dass ma koan Pfeil ufeschießa ka. Aba sie hom was falsch gmacht, weil glei mol danoch hot oana zoagt dass ers doch ka. Und deswegen sind jetzt do so viele Wachen mit dabei.
Und denn fangen die Händla a üba die Kurfürstin und ihre Berater zum motza, dass seit die ganza Fremde do sind sich alles ändert. Die Muschi-Labelle got jo no moanen se, die kümmert sich halt um arme Kinda mit ihrem ruppigen Kutscher und na schüchternen Freundin, echt seltsam, aba etzt nit schlecht. Aba dea Montoha, dass der do einfach alles umbaua darf in da Stadt, des passt eana jo ga nit! Und die Arabiana sind eana no viel weniga geheuer, die do einfach Menscha verkoffan! Was sich die do bitte ibilden, da Habibi und da Yazim und da Achmat und wie di alle hoaßen!
Zum Schluss kriag ma no a Information üban Eisernen Hans: A großes Feuerwerk solls am Ende gea, und des empfehlense uns sehr.

Und so gomma um einiges entspannter, und a kle klüger wieda. S gibt vor morga no viel zum Tua, deswegen entscheidama uns ufzumteila: I werd ma mol die Wohnung vo da Wackerbecks aschoa, wo da Gerhard gfunda worda isch. Da Koal schot ob a sich in die Arena schleichen kann, und do usafinda was für Spiele es morga gibt, oda obs an guata Eingang zum Turm gibt, oda … . Und da Sieghardt wird m Hohenflur Bescheid geaba was ma alles so usagrunda hoban, und froga ob er o no was usagfunda hot.

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