Sonntag, 28. Januar 2024

Dampfpanzer und Kakadutänzer



Herr Bürgermeister! Christian! Also wirklich, jetz bin ich nochmal da, ja wir waren wieder draußen... ja du hast gesagt ... ja natürlich, waren wir am Weg nach Hause, aber dann haben wir drüben im Tempelviertel einen Krach gehört, Explosionen, Schreie, Schüsse und das Kreischen von fliegenden Bestien! Ja, wirklich, so wahr ich hier steh! Ich habs ja gesehen! Ein wahnsinns Tohu- ... Wabu... tohubohu... du weist schon ein krasser Krach halt! Nein was soll ich getrunken haben, kann sich ja keiner mehr nen Schnaps leisten heutzutag! Und überhaupt, also du weißt ja, du bist der Bürgermeister und alle lieben dich, aber kannst du dir eigentlich vorstellen was da draußen heute alles passiert ist!? ... Klar danke, gern trink ich mal von deinem Bier wenn du schon fragst! Und die paar Kupfer hier am Tisch... echt auch für mich? Danke Herr Bürgermeister! Was? Ach ja, gut, der Platz hier, wo vorhin der Hansemann saß is doch frei nich'? Gut, also es hat alles angefangen als wir am Nachmittag n paar nette fette Eichhörnchen gegrillt haben, wie vorhin schon erwähnt...


- Karl -

"So Hantschi, dann pass amoi auf. A Dampfpanzer is die potenteste Massenzerstörungswaffe, die des Imperium jemals hervorbracht hod. Ursprünglich sans vor a paar Hundert Jahrn von am Tileaner erfunden woan. Und zwar vom Leonardo da Miragliano. Sie schaun a weng aus wie a Kutschn, die oba ned von Zugtiere zogen wird, sondern von selber fahren kau. Bewaffnet sans allesamt ganz unterschieldich. Ma kann sichs a weng vorstellen wie a mobile Kriegsmaschine, die wahnsinnig guad gepanzert is und von da Kabine aus nachgeladen werden kann, ohne dass stehbleibn muas! Ganz witzig is die Luke oben, aus der da Kommandant aussa schaut, damit a da Besatzung - de in da finsteren Kabin sitzt - sogn kann, wos hifoan soin. Geil oda? Auf da ganzen Welt gibts nur acht funktionierende Dampfpanzer, früher sois moi 12 geben haben. Die anderen 4 san wohl durch Fehlfunktionen oder im Kampf kaputt woan. Wos die meisten ned wissen is, dass wir Halblinge an davo im Mootland stehn haben, der haßt "Kathleen", funktioniert sogar nu und schiaßt mit kochend heißem Gulasch, des der Koch hinten am Anhänger frisch zubereitet! Owa so guad des a schmeckt, ohne dassdas vorher abkühlen losst, wüst des liaba ned ind Goschn griagn! Mei liabsta Dampfpanzer is da "Unbezwingbar", der soi eh grod in Altdorf sein, oiso kanns eigentlich nur um den gehen! Legn ma an Zahn zua Hantsch, des wü i ma auf kan Fall entgehen lossn!"

Mit Karls Beschreibung wird der Dampfpanzer in Hantschs Fantasie lebendig

- Hantsch-

Als wären die Worte Karls soeben erst an seine Ohren gedrungen hallen sie nun, Stunden später, immer noch in seinem Kopf wider. Ein Dampfpanzer. Ha, welch wunderliche Vorstellung! Welch eine Idee! Eine Maschine welche einem schmächtigen, fragilen, dünnen, kleinen, schwachen Menschen wie ihm die Kraft eines Ogers zu verleihen im Stande sein sollte! Und dann „Kathleen“! Nicht nur stark und mächtig wie ein Oger, sondern auch noch kulinarisch sich zu ihnen aufschwingend! Ach klingt das doch wie Kehlkopfgesang in seinem Ohr. Nein! Das Ohr! Sollte es doch ein Mahnmahl bleiben, seine Pflichten zu erfüllen und nicht in solch beinahe blasphemischen Gedanken zu schwelgen. Die Gedanken zu ordnen vor dem Schlummer, so sagt er sich, soll nun seine Übung sein, denn es will das Erlebte reflektiert werden, damit man daraus auch eine Lehre zu ziehen vermöge…

„Ich habe mich wie viel zu oft wieder einmal im Strome treiben lassen. Dass wir von den ledrigen Schwingen bis hierher nach Altdorf verfolgt wurden habe ich aus meinem Kopf verbannt, den Fokus nur auf das Einfache gelegt! Unwürdig! Was ich dort in diesen verfluchten Hallen schon beinahe in Händen gehalten hätte, habe ich nicht vermocht dem Schlund also Opfer zu bringen, und bestraft muss solch ein Fehltritt werden! Das bisschen Ohr und Blut das ich hingegeben! Welch Gnade, dass solch unwürdiges Opfer angenommen wurd. Soll das fehlende Ohrläppchen mich immerlich erinnern, dass das Glück des Schlundes, dessen Symbol ich noch im anderen Ohr trage, ebenso leicht wieder genommen werden kann wenn ich seiner in Seinen Augen nicht mehr würdig bin.

Und doch, Gnade wurde mir an diesem Abend zuteil! Einen jungen, dünnen, kleinen Oger, Khevin heißt er, sollte ich mit mir nehmen, zusehen dass er erlebe, was es heißt ein wahrer Oger der Prärie zu sein. Denn die Straßen sind die Prärie und wir Oger gehen in sie ein um zu Jagen! Und so geschah es, dass wir einer Ansammlung von Ungestalten, welche Worten lauschten die man dem Montorsi – verdammt sei er, und welch Schande, dass er nicht an jenem Abend erschlagen oder gefasst werden konnte – den Fehltritt, den sie damit für ihr Seelenheil tuen vor Augen führen konnten. Mögen ihre sündigen Geister sich der Reflektion hin geben, und möge der Schlund ihnen ob ihrer großzügigen Spende an gegrillten Ratten Verzeihung zukommen lassen.

Warhammer Altdorf Shanty Town
Menschenmassen sammeln sich in der Schneise, als der Agitator zu reden beginnt

Doch sodann kam es wieder dazu, dass ich mich nur von den Ereignissen treiben ließ: Karl und einen seiner Diener waren es, die wir trafen. Und Karls weise Worte, den Dampfpanzer beschreibend, und ein weiterer seiner Kumpanen waren es die mich wohl von den Füßen schwemmten: Der Kumpan, ein wohlgeformter, prächtiger Gockelhahn! Vom Schlund muss er wohl gesegnet sein, solch Appetit legte er an den Tag als er eine der größten gegrillten Ratten im Handumdrehen verschlang! Ach Khevin! Du solltest dir an diesem Hahne ein Vorbild nehmen! Du, der Du gerade so nicht deine Suppe verschmähst musst doch groß und kräftig werden, und wie soll das gehen ohne einen gesunden Appetit! Die weisen Worte des Halblings waren es dann jedoch, die uns mit sich trugen, suchten wir doch nach einem Dampfpanzer, den die Bürger welche des Nächtens zugegen waren gesehen haben wollten. Doch es war uns nicht bestimmt, die gewaltige Maschine mit eigenen Augen zu betrachten, nur die Schneise der Verwüstung welche sie in der Stadt hinterlassen hatte konnten wir bestaunen, und ob das Staunenswert war! Dennoch stimmte es mich traurig, ohne das Ungetüm, welch solch eine Walze hervorzubringen imstande ist zu sehen zurück zu kehren. Und auch, dass wir dann noch auf so manche andere Freunde und einen wundersamen Vogel trafen, mag mich nicht wieder vollends heiter stimmen. Hach ja, wahrlich viel habe ich zu lernen: Und zwar, das Augenmerk auf das wesentliche zu legen, denn Schlund sei Dank schenkte Er mir eine weitere Chance Ihm zu dienen.


- Oberon-

Mehr Kohlen rief er nur. Ich hoffte dem seit Tagen durch seinen Fett-Einspritzungs verschmierten Bart grinsenden Zwerg, noch das ein oder andere Kazalid Vokabel entlocken zu können, doch er blieb fröhlich gackernd in Reikspiel und unterwies mich, eher noch bei der Sache, in den ein odere anderen Steuerhebel des neuerlichen Maschinen Ungetüms das er nur den "Jugger" nannte. Wie ich zuvor schon erwähnte, edler Herr Mercian, war mein ursprüngliches Ansinnen weiter in der Gunst und dem Vertrauen Harrads zu steigen um im Austausch für unsere Unterstützung das letzte errungene Artefakt für die qualifiziertere Obhut Sindelfingens zu gewinnen: Den Stab des Wachstums. Beziehungsweise ein etwaiges neues Artefakt, beim Ableben des Zwerges in der Akademie dagegen einzutauschen. Und sollte dies schon nicht gelingen, zumindest die Fähigkeit zu entwickeln die geheime Sprache der Zwerge zu erlernen, um in zukünftigen, vielleicht durch euch angewiesene Erkundungsmissionen als Runen Entzifferer mit Vault Erfahrung und Übersetzer dienen zu können. Doch auch in diesem Belangen stand ich nun, anfängliche "Seekrankheit" an Bord des rasenden Mechanismus seit ein paar Tagen überwunden und nicht länger wackelig, nach wie vor ohne vorzuweisende Ergebnisse da.

Nessimon bestätigte weiter meine steigende Akzeptanz in Sindelfingen und mein nun erlebtes, adequat vorsichtiges Vorgehen während der Mission und eine langsam keimende Freundschaft zu ihm schien auch nicht mehr ganz so undenkbar. Auch waren wir ausser dem jungen Kilian und dem wackeren Val Kilma, Götter wacht über ihre Kriegerseelen, größtenteils unbeschadet und auch finanzielle Abfertigung betreffend, konnten wir uns nicht beschweren. Doch beschlich mich zwischen den Geschwindigkeitsrausch-Attacken beim dezimieren inadequater Hindernisse, dem Adrenallin wenn ich selbst kurz das Steuer ergreifen durfte und der Faszinationen immer neuer Eindrücke, schnell passierter Städte, Grenzposten und Landschaften oft das Gefühl zu viel unterwegs versäumt zu haben. Mehr Tileaner als die drei sich um Vino wie ihren Messias im Schlaf zusammenkauernden Kohleschaufler hätten wir retten können, den Barbaren wieder Frieden in ihrem Tal und den Lindwürmern und gebundenen Kreaturen Freiheit bringen können. Ebenso wäre mehr über die Herkunft und Aufgabe der ominösen Dunklen von jenseits der Meere zu wissen von Vorteil. Doch einerleih, gerne berichte ich euch ausführlich über alle Vorkommnisse, doch kürzlichstes, gestirges Geschehen zuerst: 

Wie immer nur unter Schreien, Musketenschüssen, aufgebauten Holzbarrikaden doch letztlich zwecklosem Protest der Wachen "überwanden" wir die lästige Maut und Kontrollstation ausserhalb Altdorfs und Harrad verstreute wie eine Glück bringende Fee aus einer der bretonischen Wilde Jagd Sagen zugleich Zerstörung und ein paar tröstliche Goldmünzen.

Warhammer Altdorf Shanty Town Bridge
Die Brücken in der Stadt sind befestigt und bemannt

Hätten wir uns einer Kontrolle gestellt wären wir fraglos in Grund und Boden besteuert und von bürokratischer Arbeitseile mit Papierkram eingedeckt worden bis es Sommer ward. So war dies die beste Option schnellstmöglich die schützenden Tore der Technikusakademie zu passieren an der Harrad mittlerweile, als einziger Zwerg, eine führende Lektorenposition inne hatte wie mir scheint, und mit dessen Hilfe die hellsten Köpfe der Menschheit diese weitere Konstruktion kapieren und kopieren lernen sollten - wie der Technikus Schauberger auf der Reikerbahn zu sagen pflegte. Fort an also, die letzten Kohlesäcke als ganzes in den gierigen Maschinenofen gefüttert, lag das Ziel schon fast in Sicht!


- Stefan -

Also wie schon gesagt, ein paar Kumpels und ich haben da zwei duzend Eichhörnchen gegrillt und du weißt ja wie das is: Am Anfang is man halt draussen unterwegs und schaut mal was sich so tut, kann ma ja nie wissen, vielleicht räumen grad ein paar Burschen den verlassnen Laden so 'ner alten Apothekerin, vielleicht gibts wieder mal ne Strafverkündung auf dem Gulliplatz, vielleicht sammelst du ja sogar wieder gegen 'nen Ansturm auf die Mauer, weiß man ja nicht, will man ja nix verpassen und zu kurz kommen! Und die letzten Tage mit dem ganzen neuen Gesindel das von überall her in den Untersteg gespült wird, verseht man ja bald die eigenen Balgen nicht mehr, wie jetz alle irgendeinen ausländischen Spagettipastaschutta Stuss von sich geben! Und im Drecksack wo sonst immer gut saufen is, is auch grad zu gefährlich, da muss sich die alte Mutti schon weniger sorgen machen wenn wir mit 'ner Hand voll neuer Hafenjungs im Kohlebecken nach Schätzen suchen! Naja jedenfalls ham wir uns wiedermal friedlich zum Hörnchengrillen zusammengefunden und auch einer dieser Bürgerlichen Neunmalklugs fängt mal wieder an was von 'nem Abrahmov zu labern. Warum nich' denken wir uns, wenn da jetz alle drüber reden, weiß man ja nie vielleicht kann man noch wo was dazuverdienen, wo sich 'n Mob bildet und die Bürgerviertler wieder 'n paar Weißroben dreschen fällt in'en Taschen der kalt gekloppten am Boden immer was zu holen ab! Und wie's dort klang war bald der Schlachthof dran! Wollt immer schon wissen was für Köstlichkeiten der alte Kremnitzer mit seinen fetten Deppen da drin hortet! Und vor einigen Wochen war auch noch die Rede von 'nem Schatz den die in den Ruinen um den Schlachthof wo verstecken! 

Mittlerweile warn wir schon ne schöne Zahl an gemütlichen Grillkollegen, da dachten wir uns klopfen wir halt mal an und fragen nach, fragen kost ja nix, ganz friedlich natürlich! Da fliegt die Tür auf und ein halbes dutzend nackter Fettsäcke rollt heraus wie ne Lawine! Tobi hatts gleich am Anfang am Kinn erwischt, Jochen hats drei Wagenlängen weit durch die Luft geschleudert, und so ein dürrer mit Maske und Handprothese feuert die Saubande auch noch an! Und die Eichhörnchen ham die uns weggefressen, Schweinerei! Ich hab mich dann in der Gasse versteckt, hoffte noch da bleibt zumindes 'n bisschen was übrig. 

Warhammer Altdorf Shanty Town Meal
"Eichhörnchen", ein beliebtes Mahl im Untersteg

Da seh ich wie der Kampfhahn und 'n paar and're Jungs die ich schon mal im Kellertheater gesehn hab dazukommen und mit dem kleinsten, nur zwei Meter großen Fetten und dem dürren Schweinepriester zu witzeln anfangen! Echt Herr Bürgermeister, was is da los, sollt das einfache Volk nich' zuammenhalten? Jetz verbünden sich nicht nur Adel, Klerus, Richterschaft, Spitzohrn und Zwerge nein auch Oger und Halblinge gegen uns oder was? Naja du wirst schon wissen wem'ste vertraust Christian, zumindest der blonde Nordländer und der nach Fisch stinkende Alte mit der Hellebarde und der Kiste unterm Arm die weiter hinten standen und auch mehr zuschauten machten 'nen ehrlichen und anständigen Eindruck.

Nachdem sich die an unsren Rättchen gelabten Fettsäcke wieder zu ihrem nach Babyöl oder so schreienden Chef-Fettsack im Schlachthof gesellt hatten, blieben nur der Jüngste fast kindlich kichernde Oger, der Kampfhahn, der dürre lange mit der Maske, der Nordländer und der alte mit der Kiste und noch so ein weiterer nach Bücherwurm aussehender schräger Typ im Schlepptau des Kampfhahns. Und sie stritten hin und her welcher Dampfpanzer nich' der beste sei, und letzterer wär anscheinend in einem entbunden worden so verrückt war der nach denen meinte dein Halbling! Blöde Unterhaltung wennst'e mich fragst, weiß doch jedes Kind, dass der Unbezwingbar mit der Dampfkanone der beste is, aber typisch Provinzler halt, keine Ahnung von Tuten und Blasen.

Da war schon wieder von jenseits der kleinen Reikerbrücke ein Krach zu hören, Leute die was von Dampfpanzer schreien und Explosionen als werden wieder halbe Häuserblocks eingerissen, wie vor ein paar Wochen bei uns im Untersteg! Du hast vorhin ja schon danach gefragt und spätestens als dann die Gruppe Hörnchendiebe um den Kampfhahn in die Richtung losgestartet is konnten wir natürlich nich' anders als auch nach und sehn was da so los is.

Rebellion war da in der Luft, das sag ich dir Herr Bürgermeister, die andern Viertel ham' ein' Scheiß unter Kontrolle! Wenn da nicht die Goldenen Hunde gewesen wärn die mit ihren Buttermesserlunten und die dämlichen Tempelviertler zerschnitten, die Wache und die Sigmars Söhne hätten die Meute nicht zurückschlagen können! Da flogen die Körperteile links und rechts als wenn Morr selbst mit der Sense loslegt. Und stell dir vor, die Aufständler hatten sogar einen Rammbock oder Wagen, oder Sigmar behüte vielleicht sogar 'nen Dampfpanzer gehabt so zerrissen waren die Holzbarrikaden der Wachen! Frag mich nicht woher aber ich glaub sogar ein glatt abgeschnitt'nes dickes Schiffswand-Holz auf der Straße gesehn zu haben! Alles drunter und drüber. War da nichtmal schwer an den Wachen und Rebellen vorbei dem Kampfhahn und seinen neuen Gedungenen nachzuschleichen. War fast irgendwie schön hinter uns im Dunkel die leuchtenden gelben Schnüre durch den Rauch nähen zu sehen, schad nur um die halb entblößten jungen Schnitten die auch dazwischen waren, die warn immer ein guter Grund sich solche Antiautoritäts-Ansprachen anzusehen.

Warhammer Altdorf Gold Magic
Die goldenen Hunde bemühen sich um Ruhe in der Stadt

Wir duckten uns grad in die niedrige Gosse zwischen Straße und Häuserwänden um nicht entdeckt zu werden da sahen wir die Gedungenen, vor nem großen rauchenden Loch in der scheinbar jahrelang nich' getrimmten Hecke von ein paar Schatten aus dem Nebel um den Tiergarten aufgehalten werden. So wie da seit kurzem alles wuchert und wächst, dachten wir uns lieber auf Abstand bleiben, was wenn das solche Baumschrate oder Wurzelzwerge sind von denen Mutti früher immer erzählt hat!

Ham sich hin und her was zugerufen, ich glaub der Kampfhahn is auch von so nem nackten Norsen oder so rausgefordert worden! Aber sie haben dann nur noch mehr gequatscht und doch nicht gekämpft, und dann warn da auch noch so schwaz Angemalte! Sah ganz so aus als wärn die Gulligedungenen wieder zusammen und jeder weiß das kann nix gutes heißen. Da erschrack die Bande vor dem Schrei einer weißen Vogel Bestie in dem Turm überm Tiergarten! Zuerst dacht ich, es wär 'n Schwan oder Storch aber das Fiech hatte ne noch verrückter aufgestellte Frisur als so ein Elf mit nem Falken dort, und das krächzte und kreischte wie im Spot! Ich dacht noch was zum Fick, is' das ne verdammte Harpie?! "Klar doch, was'n sonst" flüstert da noch der Franz Ulrich neben mir, und der muss es wissen, der alten die er zuhause hat nach zu urteiln is der 'n Experte wenn du weißt was ich mein'! 

Ein guter Grund zu tanzen: Der weiße Vogel kreist munter schnatternd über den Kumpanen 

Ich sag noch zu den Jungs genug des guten, verpissen wir uns bevors blutig wird, da fangen die Wahnsinnigen an zu Tanzen, wie Hühnchen im Kreis zu watscheln, Kampfhahn mit dem Gockel groß wie'n Wagenrad am Kopf, der Nackte spreizte die Beine als hätt er ne Lehre auf der Kupfermeile hinter sich, und der Bücherwurm Diener vom Kampfhahn fing dann auch noch an auf so 'ner Jahrmarktsflöte zu blasen! War schon schön, versteh mich nich falsch, aber nich gerade worauf wir gefasst warn, ham uns halb angepisst vor Angst und stummen Lachen, wussten ja nicht ob das 'n alberner Halblings-Elfenzirkus oder 'n Magisches Ritual war! Den alten mit der Hellebarde hats schon umgehaun und in dem Durcheinander aus Tanzenden glaub ich sogar n paar Harfentöne gehört zu haben, da stürzt das weiße Federfieh aus dem Turm herab wie zum Angriff gerufen! Es lässt n Stück Schwemmholz oder so fallen das der Schneeelf noch fängt als wär's Teil einer Aufführung, und der blonde Nordlände wollt das Fieh auch noch fangen um drauf davonzufliegen sag ich dir! Da kommen plötzlich noch mehr schwarze Gestallten aus dem Nebel dazu und wir denken uns das reicht, genug gesehn, das müssen wir dem Bürgermeister erzähln! 

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