Montag, 4. November 2024

Le nozze dei Flamongos

Der Flug der Flamongos
- Oberon - 

Mein Herr Mercian,

Hier mein Bericht über die Ereignisse die mich zu dem Massaker auf der Vogelversteigerung führten.

Seit Ihr mich erstmals batet mit Nessimon die Versteigerung seltener und exotischer Vögel am Schwarzmarkt zu besuchen um ihn von Gleinandrions Verlust abzulenken, bin ich in so manch weitere Quest gestopert. Dabei erfuhr ich zwar auch ein paar Details über das Kohlebecken und seine Banden und habe bei Abschließen der Aufgeben noch weitere Informationen zu jenen in Aussicht gestellt bekommen, doch will ich von dieser Angelegenheit mit dem noch undeklarierten zweiten Tempelbau im Untersteg ein andermal berichten. 

So viel sei nur jetzt schon gesagt zu dieser, meiner Unterfangung: Auf dem Weg durch das Handelsviertel zu einer diplomatischen Unterredung mit dem Hohepriester des Ranald, traf ich mit einem jungen Gefährten aus der Krallensee, Sieghardt Jaeger, erneut auf den unliebsamen Kopfgeldjäger, den sie den Salesianer nennen. Derselbe der einst Eleumeira verwundete und den Mann Kufners, Severus ermordete.

Freitag, 17. Mai 2024

Ritorno nel quartiere

Elvino und Giuseppe, der Cane Corso in Christians Büro, nach all den Ereignissen der Nacht

Lange war nicht Zeit geblieben um sich von den Strapazen der Himmelspfeiler und der aufsehenerregenden Rückreise mit dem Chuggar zu erholen. Denn da war immer noch der alte, und doch veränderte, Moloch des Unterstegs der Vinos Gefährten und ihn selbst  einwickelte wie eine Spinne, die Ihre Beute mit einem Faden ummantelt und erst dann verzehrt wenn es nötig ist. So kam es, dass die lose Ansammlung von Gefährten, Freunden und alten Bekannten sich schnell wieder in alle Winde zerstreute. Oberon hatte er nur sporadisch gesehen seit der Rückkehr und auch alle anderen waren wohl sehr beschäftigt, kein Wunder bei all dem Zirkus der rundherum geschah.

Soweit Vino es mitbekommen hatte es während seiner Abwesenheit einen Aufruhr in der Stadt gegeben, die Söhne Sigmars eine Gruppe an Sigmariten, hatte das Handels- und Adelsviertel vor Schlimmerem bewahrt und aufgrund dessen, und weil die Stadtwache noch ausgedünnter war als Sie es schon zu Zeiten der Brüte war, hatte man Ihnen ein paar hoheitliche Aufgaben übertragen. Im Untersteg ließen sich die, zuweil etwas unwirsch agierenden, Anhänger des Sigmarkults selten blicken.

Mittwoch, 31. Januar 2024

Treibgut auf Abwegen

Berauschte, übertriebene Wunsch- und Traumbilder dieser ekstatischen Nacht ...

Aus Morrs Reich des Schlummers erwachte Hantsch langsam den Schleier des Schlafes gegen eiseskalte Nebelschwaden eintauschend, die sein Gesichtsfeld einnahmen. Und langsam drängte sich wieder das Klatschen der Wellen gegen das Schiffswrack an seine malträtierten Ohren, das Mahlen der Eisschollen dieses nördlichen Meeres und der Atem seiner noch schlafenden Gefährten … Und damit kehrte die Gewissheit zurück, dass der Schiffbruch nicht nur ein schlechter Traum gewesen war, sondern all zu schreckliche Realität, … so viele Tage auf See und nun, am elften Tage des Jahrdrung, nach der Seeschlacht des Vortages waren sie nun alle hier auf dem Wrack des einst so stolzen Hochseebootes der Hanse dem Willen Mananns ausgeliefert. Sie alle? Nein, das Atemgeräusch in seinem Ohr war singulär, nicht die ansonsten Herrschende Kakophonie aus vielen schnarchenden Nasen. Mit einem Ruck richtete er sich auf, um erst jetzt der veränderten Lage gewahr werdend:

In der Nacht, während ein jeder schlummerte, musste es gewesen sein, dass das Wrack des Großen Schiffes sich in kleinere Stücke getrennt hatte, und nun waren es nur noch der Elf Oberon und er, die sich hier auf dem Meer Treibend wieder fanden. Und doch, so Grausam ungewiss das Schicksal all ihrer Kumpanen für ihn war – ihr eigenes schien von den Göttern eine Segnung erfahren zu haben, denn am südlichen Horizont rückte etwas in den Fokus der müden Augen des Fleischerlehrlings: Eine bewaldete Küste, ein Geschenk des Schlundes und Mananns, dass sie so nahe an das rettende Festland getrieben worden waren.

Sonntag, 28. Januar 2024

Dampfpanzer und Kakadutänzer



Herr Bürgermeister! Christian! Also wirklich, jetz bin ich nochmal da, ja wir waren wieder draußen... ja du hast gesagt ... ja natürlich, waren wir am Weg nach Hause, aber dann haben wir drüben im Tempelviertel einen Krach gehört, Explosionen, Schreie, Schüsse und das Kreischen von fliegenden Bestien! Ja, wirklich, so wahr ich hier steh! Ich habs ja gesehen! Ein wahnsinns Tohu- ... Wabu... tohubohu... du weist schon ein krasser Krach halt! Nein was soll ich getrunken haben, kann sich ja keiner mehr nen Schnaps leisten heutzutag! Und überhaupt, also du weißt ja, du bist der Bürgermeister und alle lieben dich, aber kannst du dir eigentlich vorstellen was da draußen heute alles passiert ist!? ... Klar danke, gern trink ich mal von deinem Bier wenn du schon fragst! Und die paar Kupfer hier am Tisch... echt auch für mich? Danke Herr Bürgermeister! Was? Ach ja, gut, der Platz hier, wo vorhin der Hansemann saß is doch frei nich'? Gut, also es hat alles angefangen als wir am Nachmittag n paar nette fette Eichhörnchen gegrillt haben, wie vorhin schon erwähnt...

Freitag, 26. Januar 2024

“Der Jahrmarkt des Schreckens” - Der Eiserne Hans Finale

Emmanuels Rede auf der Arenabühne Nulns

Karl nachts in der Arena

Und so ging schließlich ich - alleine - zurück in die Arena. Ganz so hätte ich es mir nicht vorgestellt, war ich doch, nach meinem Tänzchen mit dem Elfen Naphaniel, welches mittlerweile einige Stunden und ein Bad im Shallyatempel zurück lag, schwer angeschlagen.

Der Zeitpunkt, zu dem ich die Arena erreicht habe, war gut. Die Abschlussveranstaltung des ersten Tages war gerade zu Ende und hunderte Zuschauer quetschten sich durch das Haupttor hinaus. In dem Getümmel stieg ich auf die Schultern und Köpfe der Masse und begab mich zurück hinein. Die Wachen wurden zwar kurz aufmerksam auf mich, ließen sich durch die Menschenmenge jedoch leicht abschütteln, sodass ich über die nächsten Abend- und Nachtstunden unbemerkt durch die Arena schleichen und die Aufbauarbeiten der Spiele-des-zweiten-Tages beobachten konnte. Vier weitere Stationen wurden aufgebaut:

Donnerstag, 25. Januar 2024

Die alten Adern des Imperiums - Wracken Finale

Der Schlickhügel wird von Barbaren erklommen und Dunstblasen werden als Eingang genutzt

Von außen waren nun nur noch die Nachwehen des großen Ansturmes der Barbaren auf den Schlickhügel zu sehen. Wie ein vom Himmel gestürzter dritter Mond lag er nun direkt vor ihnen, aus den Wunden, die das Eindringen der Barbaren hinterlassen hatte, blutete er noch heißen Dampf und Schwefel. So furchteinflößend seine Erscheinung aus der nähe auch war, so monumental dieses Mahnmal des Chaos sich über ihnen auftürmte, so war es doch das unbekannte Grauen in seinem Inneren, das Hantschs Mut den Rest gab. Nur, dass Jorge Nacht – Dank sei dem Schlund der ihrer Gruppe diesen Bären von einem Mann zur Seite gestellt hatte – unbeirrt die Erklimmung ihres Ziels in Angriff nahm, war es, das Hantsch noch die geistige Kraft gab, sich dieser finalen Etappe des Alptraums in den sie hier geraten waren zu stellen.

Dienstag, 23. Januar 2024

Schiavi delle ombre - Himmelspfeiler Finale

So unverhofft und jäh die erschöpfte Truppe den Söldner Corvo kennen gelernt hatte, so prompt würde dieser die Gruppe auch wieder verlassen. Er war ein Mitglied von Catrazzos legendärem Vogelmenschenregiment. Kampferprobte Krieger die sich mit Lederkonstruktionen, welche mit Holz versteift wurden, in die Lüfte erheben zu vermochten. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um fliegende Menschen handeln sollte, hatte Vino die Geschichten über solche speziellen Söldner immer als Ammenmärchen, welche seine Mutter Rimona ihm ab und an erzählt hatte, abgetan. Nun stand ein wahrhaftiges Mitglied, wenn auch ausgemergelt durch den strapaziösen Aufenthalt in den Himmelspfeilern, vor ihm und berichtete von den Schatten, auf tileanisch “Ombre”.

Mittwoch, 17. Januar 2024

"Rosenblüte wird sterben. Feuerwerk. Doppelt kalt." - Der Eiserne Hans 2

Egil Jörgenson, Teilnehmer des Eisernen Hans bei Trunk und Spiel im nächtlichen Nuln

“Geht in die Straßen und schaut euch um.
Hoffentlich könnt ihr Informationen über die Spiele morgen sammeln.
Oder zumindest über die anderen Teilnehmer…”
- Ernst Adolf vong Hohenflur -

- Sieghardt -

Nach kurzem Schlendern fällt uns ein riesiger Norsca Barbar auf, der mit 3 Mädels herum spielt und einer davon lustvoll auf den Poppes grabscht. Der Griff wird von ihr direkt mit einer Ohrfeige erwidert.
Karl nutzt die Gunst des Moments für einen kleinen Witz:
“Ist das der einsame Hans?”
Ich versuche mich einzubringen:
“Der wollte sie wohl einsamen, der Hans.”
Trotz der Lautstärke, die wir beide voller Überzeugung in unsere vermeintlich so guten Aussagen gesteckt haben, reagiert die Menschenmenge nicht. Man ist dieser Wortwitze anscheinend schon lange überdrüssig.
Die unangenehme Stille wird mir zu viel und schubst mich nahezu in Richtung des Barbaren, um mich vorzustellen. Ich will nicht, dass er den dummen Witz falsch aufnimmt.
Er ist äußerst erfreut und stellt sich laut - fast schreiend - als Egil Jörgenson vor und fragt nach meinem Namen. Ich stelle mich angepasst an seine Namenskonvention als Siegi Karlson und Karl als Karl Karlson vor.
Beim Anblick von Karl wird Egil sogar noch lauter und er will unbedingt wissen, ob sein Glied proportional zu seiner Körpergröße ist.
Gespannter war ich noch nie.
Und so kurz war ich auch noch nie gespannt, denn Karl hat mit seiner Reaktionszeit wieder einmal einen Rekord aufgestellt.
Die Frage Egils verließ noch nicht einmal zur Gänze seine Lippen, schon schoss Karl mit einer grazilen Rückwärtsrolle in die Luft und präsentierte gleichzeitig am höchsten Punkt seines Flugs sein Gemächt. Zurück auf den Beinen vollendete er die kunstvolle Einlage mit seinem mir schon so bekannten, vor Spucke nur so triefenden Händedruck. Beeindruckend.

Il troll è stato trollato - Himmelspfeiler 4

Warhammer Vaults Himmelspfeiler
Vino an der Klippe in den Himmelspfeilern. Wie lange kann er noch der Kälte trotzen?

Dumpf prallte ein Wolfskadaver viele hundert Schritt weiter unten in Fels und Schnee. Vino hatte es mit seinen erkalteten und erschöpften Händen nicht erneut vermocht, eines der erlegten Tiere aufzubrechen und zu häuten. Viel Zeit hatte er damit vergeudet, der Schweiß stand ihm und seinen Kumpanen noch im Gesicht. Im offenen Feld wären die fünf ausgemergelten Vierbeiner wenig Bedrohung gewesen, aber auf der eisigen Brücke hätte ein falscher Schritt für ein vorzeitiges Lebensende genügt. Glücklicherweise waren fast alle glimpflich davon gekommen. Nur Harrad hatte einen recht tiefen Biss davongetragen, als er eines der Biester im Nahkampf in Taals ewige Jagdgründe schickte.

Die Sonne war untergegangen und sie befanden sich immer noch in der unendlichen Wildnis der Himmelspfeiler. Schon bei Tag war dies eine lebensfeindliche Umgebung, die man am besten meiden sollte, doch des nächtens kam ein Temperatursturz, der die geschwächte Truppe an ihre Grenzen brachte. Hier auf der ungeschützten Flanke des namenlosen Berges waren alle Wind und Witterung schutzlos ausgeliefert.

Mittwoch, 29. November 2023

Die alten Adern des Imperiums - Wracken 2

Erneut grüsze ich euch aus dem Osten des Talabecs geehrter Dolminger,

Wie schon zuletzt schreibe ich Ihnen auf Geheisz unseres Freundes. Jedoch möchte ich folgende Ankündigung seinen eignen Worten Vorrang lassen: ich bin in Sorge um ihn, so merkwürdig und verwirrt er sich gibt. Die letzten Stunden müssen wohl bleibende Spuren an Geist und Leib des Rattenfängers hinterlassen haben, und ich bin mir nicht sicher ob er sich je damit arrangieren wird. Ich mute, ein Stoß gegen sein Haupt hat ihn zu sehr gebeutelt. Auch waren die letzten Tage insgesamt sehr aufreibend für die Gefährten und jedes Mannes Blick in der Runde wirkt heimgesucht. 

Aber nun zu Syfryds Bericht. Ich mühe mich darum sein triviales Gestammel in nachvollziehbare Sätze zu formen: "Wie zuletzt berichtet, befanden wir uns auf dem Wege zu unserem Ziel und wie bereits geahnt, hat es sich als Wracken herausgestellt. Am dritten Tage der Reise mussten wir feststellen, dass wir Jorge wohl am letzten Punkt unserer Reise vergessen hatten. Auslöser war die Anspannung der ganzen Gruppe, die unsere Konzentration auf das Ziel und nicht auf den Hafen hinter uns lenkte. Im Vorposten Wrackens sind wir diesem Tiefenwächtern in ihrem Lager begegnet, finstere Gesellen möchte ich anmerken. Einer ihrer Veteranen hatte uns dann nach Wracken übergesetzt und dabei stellte sich ein gewisses Unwohlsein unter uns ein. Wir hätten unserer Ahnung ruhig mehr Vertrauen schenken sollen, hat uns dieser Bastard doch in einen Hinterhalt gebracht und uns unseren neuen Gastgebern am Präsentierteller serviert. Chaosbarbaren. Hier, mitten im Imperium. Nach dem doch sehr fordernden Kampfe wurde unsere Gruppe in alle Winde zerstreut und uns wurde unsere erste Aufgabe ziemlich erschütternd nahegelegt. Hier in Wracken ist das Zeitgefühl eines Mannes nicht vorhanden und ich kann nur mutmaßen, wie lange es wohl gedauert hat, bis sich die Gruppe wieder zusammen gefunden hat."

Dienstag, 28. November 2023

Se muore, muore - Himmelspfeiler 3


Nano di fuoco

Elvino hatte gerade zu einem waghalsigen Sprung angesetzt, um seine in die Bredouille gekommenen Gefährten zu unterstützen. Das eilig ausgehobene Schneeloch schütze zwar vor dem eiskalten Wind und der Witterung, doch war es auch sehr beengt und schwer gegen die ausgehungerten Wölfe zu verteidigen. Der Tileaner hatte aufgrund des Platzmangels entschieden, sich auf einem der umgeknickten Baumstämme zu postieren. Ursprünglich war es sein Ansinnen gewesen, einen oder mehrere der Biester mit seinem Bogen zu erlegen oder zumindest in die Flucht zu schlagen. Jedoch hatte es ihm eines der Tiere gleichgetan und wollte ihn in den Allerwertesten beißen, wäre da nicht sein geübter  Schwertarm gewesen, der ihn vor Schlimmerem bewahrte.

Ein letzter prüfender Blick über das Gefechtsfeld als ihm ein Feuerball den Atem raubte und den Schnee in seinen Haaren in Wasser verwandelte. Der Geruch seiner versengten Gesichtsbehaarung wurde schnell übertüncht vom Gestank der verkokelten Wölfe. Harad hatte sich wohl eine ingenieurtechnische Anleihe bei Alaric Wirrkopf genommen und die ursprünglich im Ballon verbaute Konstruktion für den Kampf adaptiert.

Montag, 27. November 2023

Der Eiserne Hans 1

- Thorba -

Noch na erholsamen Nacht homa uns denn ufn Weag noch Nulln gmacht, und do a Hufa interessante Lüt troffa: an Schachspiela, zwo Fraua us da Ostermark, a große wundaschöne schwarze Frau, … und da Bulbungo Badingo hot uns vo sina Kindheit im Süden irgendwo vazellt. Vo da schöne schwarza Frau erfahr ma dass as in Nulln bald an Wettbewerb gibt: “Der Eiserne Hans”, dea viel Ruhm und Ehre gibt, und ma nit unbedingt a Mann si muass. Aba da vo Hohenflur sägt glei dass ma dafür koa Zit hond! 


"Wasauchimmer ihr vorhabt, 
ihr meldet euch auf keinen Fall beim Eisernen Hans an!"
- Ernst Adolf vong Hohenflur

Freitag, 2. Juni 2023

Nel campo dei barbari - ospite o prigioniero? - Himmelspfeiler 2

Täglich treffen sich die "Letzten Menschen" in ihren Zelten um aktuelle Entwicklungen zu bereden

Stumm saß Vino neben Oberon am Lagerfeuer der Ihnen zur Verfügung gestellten Hütte. Wobei zur Verfügung gestellt nicht bedeutete, dass man irgendeine Privatsphäre oder eigenen Besitz, ausgenommen jene Dinge, die man am Körper trug, erwarten konnte. Diese Konzepte waren den Barbaren fremd, man nahm sich was man brauchte, und alles andere wurde ohne zu Zögern weitergegeben. Kein Konzept von Schuld oder Eigentum. 

Schuld. Fast musste der geschundene Tileaner neben dem nicht minder schwer angeschlagenen Elf schmunzeln. Kilian hatte ihm noch ein paar Silberlinge geschuldet. Doch die würde er nicht wieder bekommen. Ein Kloß bildete sich in Vinos Hals und hastig wischte er eine Träne beiseite als er der vergangenen Tage und Strapazen gedachte: Sie waren gerade erst dem Troll und den Wölfen entkommen und hofften, schnell das Lager der Barbaren zu erreichen. Mittlerweile hatten Sie erfahren dass sich der Kämpfertrupp bestehend aus Adalwin, Dagwin, Berengar und Arnulf sich Brouws nennt. Scheinbar eine Eigenbezeichnung für die mächtigeren unter ihren Kriegern. 

Freitag, 26. Mai 2023

Hinein ins Gekröse des Monstrums - Wracken 1

In Wracken verloren, ein jeder für sich selbst. Auch Sabryna wandert alleine.

- Jorge -

Die Welt schläft in klirrender Kälte und an den kargen Ufern des Talabecs regt sich kaum Leben. Jorge Nacht wickelt seinen Mantel fest um sich und starrt hinaus über das dunkle Wasser. Unweit seines schweifenden Blickes wacht Sabryna, stets aufmerksam, ihr Gesicht streng, erwartungsvoll. Sie scheint ein Ziel vor Augen zu haben, etwas kommen zu sehen; doch von Zeit zu Zeit richtet sich ihr Blick nach innen. Sind ihre Gedanken noch in Altdorf?

Abends versinkt Jorge in sein stilles Gebet, doch immer wieder wandern seine Augen zum Ufer, sehnsuchtsvoll. Wann wird das Schiff endlich wieder anlegen? Jorge hat keine Nacht ruhigen Schlafes genossen seit den abscheulichen Vorkommnissen mit der Schnutenschlange...

Dienstag, 16. Mai 2023

Altezze ariose - I pilastri del cielo - Himmelspfeiler 1

Die Bilder in der Erinnerung der Charaktere überschlagen sich, wenngleich die Bestie auch nie ganz sichtbar war, vervollständigen sie die Wahrnehmungslücken mit alten Schauermärchen...

- Vino - 

Immer wieder glitzerten gefrorene kleine Tautröpfchen im dichten Bart von Harad, es war merklich kälter geworden. Einerseits mussten Sie alleine schon aufgrund der schroffen, schneebedeckten Gebirge viel höher reisen als noch über den hügeligen Gebieten des Imperiums. Andererseits war unter Ihnen nur Schnee und Kälte zu sehen, um Sie herum wechselten sich Sonnenstrahlen mit dichten Wolken ab. Eben jene Wolken hüllten Sie in ein schweigsames Nichts. Aufgrund der langen Verweildauer beieinander waren alle Passagiere recht still geworden, die Anspannung war mit jedem Tag gewachsen. Lediglich der Valantina Chico war, selbst für einen Tileaner, ungewöhnlich aufgekratzt und reizbar. Kilian hingegen war in einer Art Schockstarre, die Ereignisse der Hexennacht hatten ihm wohl mehr zugesetzt als er zuerst zugeben mochte. Wären da nicht sein Zittern und der gelegentliche wortlose Biss, in ein nicht mehr ganz frisches Kotelett, man hätte glauben können er wäre bewusstlos oder dergleichen. Seit der Abreise vom Gehöft und der Hexennacht waren einige Tage vergangen. Einige wenige ereignislose Zwischenhalte waren noch gefolgt, bei jedem wirkte die Umgebung dünner besiedelt als noch zuvor. 

Montag, 17. April 2023

Die alten Adern des Imperiums - Wracken Präludium

Ein letzter Blick zurück beim Verlassen des Hafens in Küsel

Seyd uns gegrüszt aus dem Osten des Talabecs geehrter Dolminger,

ich schreibe auf Geheisz und in den Worten unseres Freundes um über die aktuelle Reise kundzutun: Der erste Tag der Reise war nicht ohne Anstrengungen und wir konnten glücklicherweise noch vor Einbruch der Hexennacht in eine Herberge einkehren. An sich haben wir die Nacht gut überstanden wurden jedoch am nächsten Tag in der Früh von einem erschreckenden Anblick in einem der neben Zimmer überrascht. Leider hat sich herausgestellt dass wohl der Leiter der Herberge nichts gutes im Schilde geführt hat und die Nacht genutzt hat um einen reichen Reisenden der wohl aus Bretonia war, auf grausamste weise zu töten und ihm alle seinen Besitz abzunehmen.

Hexennacht auf Reisen - Eiserner Hans Präludium

Grün war der Mond und schwarz das Gehölz das uns trug in die Nacht

An guata Zwerg bliebt in sina Khaz und got nit use. Es gibt oa Zit im Joha wo des no meha zuatrifft als da ganze Rest vom Joha: D Hexennacht. Und des wissen soga d Umgi.

Und trotzdem simma am Obend vor da Hexennacht zu ner Vault ufbrocha. Damit sollt ma si bewährn: Im Süden hom se nämli a Grob vo na alta Kultua gfunda, mit fremda Statua, und hoffentlich seltana Grabschätze. Damit i do mitmochn kunt, muasi bei dera Probereise zagn dass i mein Soid wert bin. Da Ernst Adolf von Hohenflur hot do an Trupp zämgstellt: I, da Koal mitm Gickie, an Niclas der gern mit Schwertan kuschelt und an Sieghill der so wie a usschot was vom Heila vastoht. Dazua da Herr Hohenflur und sin Gfährtn Bulbungo uf zwo schwarza, gepanzata Kutscha.

Mittwoch, 15. März 2023

La notte delle streghe - Himmelspfeiler Präludium

Die Reisegruppe nähert sich einer Lichtung im Wald, es ist Hexennacht

 - Vino -

Vorsichtig rieb sich Elvino über die immer noch nicht verheilte Narbe in seinem Gesicht.Seine aufgerissene linke Wange juckte, auch empfand er bei Kälte immer ein unangenehmes Ziehen in dem Bereich. Seine Gedanken waren unstet dieser Tage, ihm kam der antike Schlüssel mit dem Gladiatorenkopf in den Sinn, welcher ihn hoffentlich zu ungeahnten Reichtümern verhelfen würde. Aber man konnte hier niemandem vertrauen, es blieb keine Zeit vor der Abreise in dem Ballon an dem kürzlich entdeckten Ort Grabungen zu beginnen und man musste gut überlegen, welche Arbeiter man für diese Tätigkeiten heranzog. 

Montag, 20. Februar 2023

Feierliche Schnitzeljagd und Umtrunk im Kellertheater

 

Nach ihren abgeschlossenen Abenteuern im Auftrag Botschafter Oldenhallers, der Aufklärung der Mordfälle durch die Bestie Altdorfs und die Infiltration der Reikerbahner Adelskonferenz, trafen sich die Abenteurer, teils erstmalig, fast alle gemeinsam im Kellertheater. Was als angeheiterter Festtag und vorsichtiges Kennenlernen mit Horoskopen, Wettbewerben und Geldwetten begann und über waghalsige und investigative Artefaktjagd, quer über die vielen versteckten Hinweise im Kellertheater eskalierte, kulminierte schließlich in einer halb bewusstlos gesoffenen, kostümierten und mit den Grabbeigaben eines antiken Gladiator ausgerüsteten, improvisierten Hochzeit. Was vor dem Gesetz und der Priesterschaft vielleicht keine Wertigkeit hat, bleibt doch stets einer der schönsten Tage im Leben der Abenteurer, Detektive, Söldner und Ganoven, wenngleich auch jedem andere Details in Erinnerung blieben...

Sonntag, 19. Februar 2023

Die Bestie von Altdorf - Finale

Elsie Stadler - Ihr Schicksal in den Händen der Ermittler

Samtweich und zart streichen die Stunden der Nacht dahin. Zu weich, zu zart, können sie doch nicht zudecken was den dürren Mann auf seiner Pritsche daran hindert sich in Morrs Umarmung zu flüchten. Die Erinnerungen an die letzten Tage sind in seinen jeden Gedanken gesickert und dort nun verkleben sie die metaphysischen Gehirnwindungen wie geronnenes, klebriges Blut. Genauso wie das Blut noch immer in den Furchen seiner Hände zu kleben scheint. So viel anderes Blut schon ist seitdem nun über sie geflossen wenn er seinem Fleischer Ugadai bei den Schlachtungen in den Metzgerhallen zur Hand ging. Doch auch im heiligen Ritus der Oger gewaschen, scheint es ihm als würde es beständig an den Fingern, den Handflächen, unter den Nägeln, unter der Haut kleben. Nicht Tierblut, das Blut von Menschen klebt nun an ihnen. Nicht das Blut von Unschuldigen, nein fürwahr nicht, und trotzdem liegt er nun mit schlaflos geöffneten Augen hier. Den Blick stets an das Ende der Pritsche geheftet, dort wo im fahlen Licht der Monde die Maske liegt. Höhnisch scheint sie ihn anzublicken, als würde sie ihn auffordern das anzuerkennen, was sie in ihrer Totenkopfform zu repräsentieren scheint. Und erneut schwappen die Erinnerungen über den Geiste des wie ein Häufchen Elend auf der Pritsche zusammengekrümmten Mannes…

Freitag, 17. Februar 2023

Fulminant abgeseiltes Finale auf der Reikerbahn (Teil 4)

Die Himmelskuppel über der Reikerbahn bricht

Bericht Oberons aus dem Haus der Bal Drian über die finalen Geschehnisse auf der Reikerbahn. 

So fanden wir uns also wieder, inmitten einer angeheizten Debatte mehrerer Imperialer Adeliger und Geistlicher, ihren weißen Kutten und den Ketten nach zu urteitlen. Aus anderen Gesprächen hatten wir zuvor bereits Andeutungen eines Bürgeraufstandes gegen den Adel in einem anderen, nördlichen Altdorfer Viertel gehört, hier ging es scheinbar um die daraus resultierende Skepsis der Loyalität und Inbrünstigkeit des einfachen Mannes und in welchem Wert diese zu jener der sozialen Elite anzusehen sei. Die anwesenden Weißen Roben Träger waren die Söhne Sigmars im Gefolge Vater Gerhard Gramlichs, erfuhren wir, verantwortlich für die Zerschlagung der Aufstände. Die anstehende Parade des Erztheogonisten hätte also auf der Promenade, so nannten sie die neue, verkehrstauglich breite Straße in der Zerstörung des Cursus, wegen der Krawalle, keinen Platz.

Dienstag, 31. Januar 2023

Eine Serie unvorteilhafter, mysteriöser Zufälle (Reikerbahn Teil 3)



Bericht Oberons aus dem Haus der Bal Drian über die Geschehnisse auf der Reikerbahn.

Der Traum

Rot - Blau - Grün, wie Lustrische Paradiesvögel um einen Obstbaum in den Orangerien meiner Sippe in Marienburg kreisen sie, die drei Gestallten, in einem Meer aus Leere, um das golden leuchtende Gestirn eines ziselierten Altars, kommen ihm mit jeder Umdrehung näher, näher, näher...
So oder ähnlich verschwomm bereits vor meinen, Migräne getrübten Augen, eine geträumte Vision, als sich mein müder Leib, in dem wohltuend warmen Zuber der Baderanlage wieder fand.
Syfryd und Karl hatten mich hier abgeliefert, selbst gerade daran geflickt zu werden, und ebenso meine schmerzlich errungene Neutralseifen Lauge hatte scheinbar ihr Ziel gefunden.


Die Laufburschen und der Rattenkönig (Reikerbahn Teil 2)


Gicki Ricki - das normalste Hendl der Welt

Bericht Oberons aus dem Haus der Bal Drian über die Geschehnisse auf der Reikerbahn.


Wie sehr erfüllte mich doch diese Arbeit mit süßer Schwermut. Die klirrend kalte Luft die um uns den Schnee durch die offenen Tore der Bader Werkstatt auf der Reikerbahn kehrte, lies mir einmal mehr kribbelnde Gänsehaut über den Rücken streifen. Ich zog die Hände aus dem warmen Badewasser in dem ich gerade die Vorzüge meiner Arbeit hier genoss, wischte den Schaum an meiner Schürze ab und genoss für einen schwelgerischen Augenblick die beruflich adequate Langeweile und willkommene Ereignislosigkeit. Ich wusste schon, jene Momente würden nicht von Dauer sein, und würde ich sie zu lange vollrichten, sollte mich Wanderlust und Ehrgeiz nach Schicksalhaften Taten wieder fort treiben, von simplem Tagesgeschäft.

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Oldenhaller Vertrag - Corsa veloce - Fuga dai topi

Oldenhaller Oldenhaller
Der Botschafter Oldenhaller

"... Daher muss ich euch bitten, absolute Verschwiegenheit über alles zu garantieren, was wir hier bereden werden." - Botschafter Oldenhaller

Kleine Dampfwölkchen welche der schnell gehende Atem von Konrad hervorrief, vergingen in der Schwärze der Zuflucht, so nannte man den abgetrennten Bereich des Handelsviertels in dem sich die weniger gesetzestreuen Bürger gerne tummelten. Elvino war noch bei den Valantinas zurückgeblieben, der Schmerz über den Verlust ihres Anführers Emilio gepaart mit dem Exodus welchen das Volk gerade durchmachte hatten ihn zum Verweilen bewogen. Vielleicht war es auch die hübsche trauernde Tochter gewesen?

Außerdem war die Aufgabe einer ungesehenen Verfolgung doch wie gemacht für einen Einzeltäter wie Konny, so sein derzeitiger Alias, ein cholerischer Tileaner würde da nur stören. Nicki oder Niklos müsste gleich aufschließen, er verharrte kurz, zupfte seine Kleidung zurecht und folgte dann weiter der Blutspur, welche die Mörder Emilios hinterlassen hatten. Es blieb keine Zeit, um auf Niklos zu warten. Der müsste selbst aufschließen, die Zuflucht oder mehr die Kanalisation darunter war so weitläufig, Konrad würde den vermeintlichen Meuchler niemals einholen, wenn er sich nicht eilte. Schnellen und doch erstaunlich leisen Schrittes kam er an eine Weggabelung.

Konrad, der Dieb, in den tiefen Gängen der Zuflucht

Samstag, 3. Dezember 2022

Die Rote Kutsche zur Reikerbahn



Bericht Oberons aus dem Haus der Bal Drian über die Geschehnisse auf der Reikerbahn.

Und so finden sich meine kurzlebigen und -sichtigen Gefährten und ich schließlich wieder, in der Reikerbahn, der prominentesten Straße des Unterstegs, inmitten der schwer bewachten "Quarantäne Zone" am großen Inspetionstag. Sämtliche dieser Begriffe mögen mehr als vage Umschreibungen, Codes oder Decknamen interpretiert werden, da lange kursierende Brüte Seuche gegen die es Sinn gemacht hätte eine Art Quarantäne zu verlautbaren längst vergessen schien, besagter "Tag" vielmehr eine halbe Woche und so genannte Inspektion ebenfalls mehr als Politischer Kongress beziehungsweise Theater Festspiel Extravaganza zu verstehen ist.

Die Reikerbahn, vor dem Effekt des Schleiers
Noch bevor wir jedoch auch nur das geringste davon wussten, wohin uns dieser ominöse Rote Brief noch führen sollte, fanden wir uns Tags zuvor in Christians Büro wieder. 

Mich nicht weiter für seine offenkundig anbahnenden Verschwörungsgeschäfte interessierend, nachdem mir seinerseits der aus reiner Höflichkeit und Respekt nicht schon längst absorbierte Inhalt des roten Schreibens, nach Aushändigung vorenthalten wurde, beschloss ich eigenen Interessen nachzugehen. 

Mittwoch, 23. November 2022

Die Bestie von Altdorf - Teil 2

Pray Warhammer
Gebete des Hantsch

Morr, gnädig schließt Ihr uns in Eure Arme, wie im Schlafe so im Tod.

Für die gute Helena, zu jung zu unrecht und brutal aus dem Leben gerissen möchte ich zu Euch beten: Auf dass sie in Euren Armen Trost und Ruhe finde.

Versichern will ich ihr, dass was sie Zeit ihres Lebens als unvollendet sah nicht unvollendet belassen wird.

Versichern will ich ihr die fortwährende mütterliche Liebe der guten Minta, die sie nur zu gern nochmals in ihren Armen halten würde.

Versichern will ich ihr die freundschaftliche Liebe der guten Elsi, das bewahrend was den Tod überdauert.

Und versichern will ich ihr unsere Entschlossenheit, dieser unsäglichen Bestie der sie zum Opfer fiel ein Ende zu bereiten, auf dass kein weiteres unschuldiges Blut vergossen wird.

Dienstag, 25. Oktober 2022

Die Bestie von Altdorf - Teil 1

Die Straßen der Hauptstadt wirken unsicherer denn je. Die "Bestie von Altdorf" treibt ihr Unwesen.

In der Küche zur explodierten Sau, ein sehr geheimes und ernstes Gespräch zwischen Thorba, Hantsch, Jorge und unbeteiligten Köchen (UK).

T: Ok, wenn ma des etzt wirklich machan, was wiss ma denn etzt drübat?

H: Jetz warte doch kurz, werte Thorba, ich hole noch die Hähnchenhäute!

T, Hantsch nachrufend: Aba loss mi Weihwassa jo in Ruha!

H: Gegen Erkältung hätte ich ohnehin am ehesten das Weihwasser der Shallya genommen,.. Ach wenn ich es doch nur gekauft hätte…. (geht Hühnchenhäute holen)

T: I hol mol a Bier, des scheint länger zum dauan. Jorge, willsch o oans?

J: Ja bitte, bring mir auch eins mit! (schielt auf die Kochtöpfe)

J: Kocht ihr auch Babyforellen?

UK 1: Wie bitte?

J: Na so kleine Forellen! Sind sehr lecker, extrem ausgewogener Geschmack!

UK 1: Hilde, kennst du das wovon der da schwafelt?

UK 2: Na, nie gehört, muss was aus Bretonia sein.

Myrmidias weisendes Licht bringt die Charaktere zurück auf ihre Route.

Sonntag, 25. September 2022

Bettgeflüster


Karl "spezlt" mit Ludwig, Fillingers Villa mit brennendem Geräteschuppen, Karl schleicht vor als Syfryd & Oberon
den Wachen niederspritzen, die drei Kampfkröten entfliehen, Ricky schläft derweil friedlich im Bett


Mit zitternden Knien und keuchendem Atem liegen Karl, Oberon, Syfryd und deren Kreaturen zitternd und von existenziellem Terror getrieben unter den Bettdecken ihrer Unterkunft nebst dem Kellertheater und ihren neuen verschwitzten Gesichtsmasken vergraben, wagen nur zaghaft Blicke darunter hervor und unterhalten sich flüsternd:

Syfryds ominöse Betäubungsspritze
Karl: "Habts ihr des Viech da draußen gsehn?!"

Oberon: "Was war das nur für eine Kreatur?!"

Syfryd: "Was... was war das für ein Tag?"

K: "Und der der riesige Scheißhaufen der daneben gelgen is!"

O: "Darauf habt Ihr geachtet?! Mir ist nur diese riesige gefiederte Bestie aufgefallen!"

S: "Es muss sich um einen Greifen handeln!"

Montag, 19. September 2022

Ein Gauner Duo wider Willen

Nur eine halbe Tagesreise vor Altdorf treffen sich Niklos und Konrad an den Docks der Hafenstadt

 Niklos Pfeifer:

Gestatten meine Halunken und Giftmischerinnen! Niklos Pfeifer ist mein Name. Ich komme aus einer kleinen Siedlung aus dem Hochland. Verdrossen von der provinziellen Einöde, machte ich mich auf in die Hauptstadt unseres Reiches. Mein Ziel fragt Ihr? Nach jahrelangem Dasein als Geselle des Kampfkunstlehrers „Siegfried der Weiße“ und nach dessen Tod, begriff ich, dass ich meine eigenen Abenteuer erleben muss. Das Feuer in mir loderte so heiß, durch die Geschichten der Kaufleute aus Altdorf, dass ich mich entschloss mein Glück in der Hauptstadt des Reiches zu probieren. Mit nur eine Handvoll Messinggroschen, machte ich mich auf den Weg zu meinem Abenteuer ...

Memento Poenitentiam

Jorge Nacht - der neue Gefährte der Gruppe,
noch in der Kluft seiner Askese, wie es ihm im Middengebirge gute Dienste leistete

 Geheiligt seid Ihr, oh Shallya voll der Gnaden, denn Euer Segen ist es der den Schmerz der Welt lindert.

Gehuldigt werde Euch, oh Morr, denn in Euren Armen wiegt und behütet Ihr die Träumenden und die Toten.

Eine gar merkwürdige Versammlung beobachtete Thorba im Morrsgarten

Gepriesen seid Ihr, oh Verena die uns Sündern dem gerechten Schicksal zuführt.

Euch, oh Shallya, flehe ich an, die Tränen und das Leid der zu jung in Trauer gestürzten Elspeth zu lindern.

Oh Morr, erbarmt Euch ihres gemeuchelten Versprochenen Augustin der uns zu seiner von Gram gezeichneten Elspeth leitete.

Gerechtigkeit möge Augustin zur Ruhe helfen; Oh Verena, leitet mich an, dessen Genüge zu tun.

Sonntag, 14. August 2022

In Angelegenheiten der Toten - Abenteuerlogbuch Oberon 7

Bericht Oberons aus dem Haus der Bal Drian über die Expedition in die Tiefen der verschollenen Forschungsanlage Alaric Wirrkopfs genannt Bairinti Vault.





Abermals darf ich euch schildern, Edler Herr Marssian, von jenen Erlebnissen und Erfahrungen die uns in vergangenen Tagen zuteil wurden, und schicksalhaften Ereignissen, die wir unvorsehens in Gang gesetzt.

Wie ein Kind stehe ich vor euch in Scham und Ehrfurcht vor meinen Taten, wie ein Junge der mit seinen kindlichen Freunden beim herumtollen in den Straßen eine Vase von fremder Fensterbank stieß, dabei unschätzbar wertvolle Pflanzen zerstörte und widerliche Insekten in die Welt entließ. Doch auch in den Scherben mit seinen Spielgefährten ein unsagbar kostbares Juwel fand. 

Ich hoffe mir wird jugendliche Unbedarftheit eines Tages verziehen, doch noch mehr hält mich die Angst wach, welche Konflikte noch jenes Juwel loszulösen vermag, durch seine unkontrollierte Macht in falschen Händen oder durch Gier in anderen losgestoßen...

Freitag, 5. August 2022

Nuovo distretto, vecchi problemi

Die Dächer Altdorfs laden immer wieder zu nächtlichen Verfolgungsjagden ein.

Mit wackeligen Beinen verließ er die aufgelegte Planke, die die Fähre mit dem Quai verband welcher am nördlichen Ufer des Talabecs angelegt war. Auf den ersten Blick erkannte Elvino, oder wie er sich nunmehr zu Tarnzwecken nannte “Silvano Materrazzi”, dass dieses Viertel weitaus wohlhabender, sicherer und merkantiler war als der dreckige Untersteg.

Tiefe Atemzüge nahm der Jüngling mit dem zerschlissenen Gesicht und ebenso abgenutzt wirkender Kleidung. Es war das Beste, das Christian entbehren konnte, der Tileaner hoffte nur, dass es nicht von Micki getragen worden war, der hatte so eine unangenehm süßliche Art. Ein typischer Fenchel wie man solche Personen im Süden nannte. Der einzige Trost für Vino war, dass Konrad vulgo Kevin Stümper neben ihm und dessen neu gewonnener Freund Nicklos der sich aber zur Tarnung Nick der Waise nannte.

Besonders kreativ waren diese imperialen Halbganoven nicht mit ihren Tarnidentitäten, aber dazu braucht man wohl die Fähigkeit Leute nachzuahmen, man möchte meinen eine ander Persönlichkeit zu mimen, die diesen beiden fehlte.

Donnerstag, 4. August 2022

Erster Brief, in Stierfähre den Flammen eines Lagerfeuers übergeben

Im sylvanischen "Hungerwald" treffen Thorba, Syfryd und Hantsch auf den pelzigen Feind

Zeavas Bragir und Vatschir,

i sitz grad in na astaunlich langwiligen Gruft und halt Wache. Hob ma denkt i kann dZit gnausoguat nutza zum euch schriba. 

Im ersta Sumpfkaff nochdeam ma uns trennt hom hob i drei Lüt troffa di in di gliche Richtung wie i wolltn, und hob ma denkt do schliaß i mi a, zäm isch as jo doch sichara als aloanig! Zwerg, hob i mi täuscht! Di ziehn es Unglück a wie dScheiße Fliaga! Und was nit zu eana kummt, do stürzen se selba ine! I sägs euch, mi wundats echt, das as di no nit putzt hot!

Najo, aba etz mol alles da Reihe noch. Uf jedn Fall warn des an Ritter, und zwo Helfa vo eam, also nit angsehne Helfer, sondan einfach zwo Mä di mit eam unterwegs sind, und irgendwie in sinem Auftrag dabei sind oda so was. Sie warn uf da Suche noch sinem Knappn. Mia hom den o glei n Knappn gfunda, aba anscheinend n falscha – dean hot a irgendwie nit so möga. Ea wa o echt a kle tollpatschig, isch anscheinend in nem Netz hänga blieba und vom Pferd gfloga. Najo, denn homa uns uf die Suche noch m anderen Knappn gmacht, dean homma denn o in nem Turm gfunda, ohne Füaß und Händ, irgendwo ganz doba mit a paa Fledamüs zum räuchern ufghängt – aba no am Leaba. Er hot denn dRettung leida nit überleabt, und mia fascht o nit, weil da ganze Turm volla Rauch wa….

Sonntag, 24. Juli 2022

Torniamo a casa


Die Expedition trifft ein letztes mal auf den Höhlenwurm


Der Wind strich sanft über das noch feuchte Haar des Tileanersöldners als dieser den Ballon bestieg und es war tatsächlich so, dass alle anderen Sinne geschärfter, empfindlicher waren, wenn ein anderer dafür geschwächt, vielleicht permanent in Mitleidenschaft gezogen war. Seine sonst so zuverlässigen Ohren waren taub geworden. Einerseits der markerschütternde Donnerschlag des Amboß mehrere Tage zuvor, hatte schon eine erste Schwellung seiner Gehörgänge verursacht. Andererseits eine Fontäne an Wasser welche sich ihren Weg zum Trommelfell des jungen Mannes gebahnt hatte, dort auf Schleimreste und Ohrenschmalz gestoßen war und einen schmerzhaften Pfropf gebildet hat. Er war taub geworden, so die Götter ihm gnädig waren, war dies nicht dauerhaft, er musste jedenfalls den tileanischen Doktor in Altdorf aufsuchen. Kurz gesagt der Jüngling, dessen Antlitz gar nichts mehr von der jugendlichen Leichtigkeit hatte, mit welcher er sich dereinst aus Pavona aufgemacht hat, war ein Wrack.


Gehüllt war er in eine saubere, graue aber durchnässte Robe. Doch dies war schon das Einzige an ihm, das noch halbwegs unversehrt geblieben war. Doch wie war es dazu gekommen? Ein Blick zurück hinab ließ ihn schaudern, immer kleiner wurde der Baum auf dem Hügel und die darunter verborgenen Kavernen welche ihm und seinen Gefährten so viel abverlangt hatten.



Samstag, 23. Juli 2022

Messaggio a casa

Unheilige Feuer brennen in der Ruinenstadt Miragliano und singen ihr schluchzend-loderndes Klagelied über die verlorenen Seelen der Soldaten und Handelsfürsten Tileas.


Der untenstehende Text findet sich auf einem eilig zusammen gefalteten Stück Papier, offenbar ursprünglich aus Christians Bestand, ein paar auf der Rückseite hingekritzelte Notizen in Reiksspiel verraten dies. Verfasst wurde er in tileanisch von einem der wenigen schreibkundigen tileanischen Flüchtlinge oder Bühnenarbeiter, in dem Moment war dies Elvino de Fuero vollkommen gleichgültig. Er diktierte gegen einen kleinen Obolus folgende Zeilen.


Signora Rimona 

Weingut “Casa natura, Puntedasce, Pavona, Tilea”


Liebste Mutter,


grausame Nachrichten ereilten mich soeben in Altdorf, der Hauptstadt des Imperiums. Weit haben mich meine Abenteuer und mein Söldnertum verschlagen, aber davon erzähle ich dir hoffentlich bald wenn wir uns wieder sehen. Mehrere Landsmänner aus unserer Heimat Tilea berichteten mir, davon dass die Hauptstadt Miragliano gefallen ist. Offenbar gab es eine Erhebung des Chaos, ich befürchte es sind die vermaleideten Skaven. Ich werde einen Boten beauftragen dich am Weingut aufzusuchen, ich bete zu Myrmidia und allen Göttern, dass du dort noch verweilt, oder zumindest, dass jemand weiß wohin es dich verschlagen hat. Der Tunnel ins Imperium ist zu. Suche dir einen Söldner, am besten einen aus meiner ehemaligen Kompanie, wir sind jene mit der Flegeltätowierung. Wenn, dass nicht funktioniert versuche einen Zwerg zu überzeugen, ich werde gut bezahlen. Lasse dich ins Imperium bringen, am besten direkt nach Altdorf, wenn dies unmöglich ist, dann verweile an einem sicheren Ort. Es gibt mehrere Möglichkeiten, entweder du besteigst ein Schiff und Manaan möge dich in einen sicheren Hafen geleiten, oder du versuchst über die Grenzgrafschaften nach Norden zu gelangen. Gehe keine unnötigen Risiken ein, wenn du es nicht bis ins Imperium schaffen kannst, bleibe an einem sicheren Ort und sende Nachricht. Ich weile in Altdorf, Untersteg, Kellertheater, jeder hier kennt mich. Alle Kosten für die Reise bezahle ich, darauf gebe ich mein Söldnerehrenwort. Kein Preis ist zu hoch, das Wichtigste ist, dass du gesund hier ankommst. Ich werde für dich sorgen Mamma. Es tut mir leid, dass ich nicht eher von mir hören habe lassen. Ich hätte dir Gold senden sollen, dann wäre die Flucht einfacher. Das Pergament neigt sich dem Ende zu, sei dir gewiss, ich bete für dich und deine sichere Ankunft hier.


In hoffnungsvoller Erwartung


Elvino de Fuero

Dienstag, 14. Juni 2022

Annegare nella melma

 

Unterdrücktes Bedauern beim kalten Zerstören jugendlicher Schönheit. Schmerzerfüllte Rage in zerrissenem Antlitz. Vom vermeintlich jähen und abermaligen Verlust eines neuen Freundes von Trauer halb gelähmt. Und in so kurzer Zeit nun schon zum dritten, vierten gar fünften mal in existenzieller Panik um Luft und Hilfe keuchend, ringen Syfried, Vino, Oberon und Konrad erneut mit ihren überwältigenden Emotionen und stemmen sich gegen den Strudel der Gewalt, der sie in den Wahnsinn zu ziehen droht. So versuchen sie auch die letzten beiden der fünf Runenrätsel zu lösen.



Nur ein Narr würde ernsthaft behaupten sich an seine Geburt oder gar die Zeit im Mutterleib erinnern zu können, aber für einen Moment war es so, als befände er sich wieder genau in diesem. Eine Wärme umhüllte ihn, und ein flüssiges heterogenes Etwas umschloss seinen geschundenen Körper vollends, von der Sohle bis zum Scheitel. Doch was war überhaupt passiert? Gerade noch war der Söldner aus Tilea neben seinen Mitstreitern gewesen, als ihn sein Gleichgewichtssinn verließ und er kopfüber hinab stürzte. Verzweifelt hatte er versucht sich irgendwo an den glatten Oberflächen zu halten. Er wollte schreien, doch seine Kehle war von der Angst wie zugeschnürt. Unklar wie tief er fallen würde, rezitierte er in Gedanken teilweise eine Art letztes Gebet, ein flehender Gesang, welches in jeder Provinz, wenn auch leicht abgewandelt bekannt ist:


Tileanisch


Dov’è la Myrmidia?

Le porga la chioma,

Che schiava di Pavona

Gli dei la crearono.


Stringiàmci a coòrte,

Siam pronti alla morte.

Siam pronti alla morte,

La Tilea chiamò.

Reiksspiel


Wo ist die Siegesgöttin Myrmidia?

Sie möge Tilea ihr Haupt zuneigen

Denn als eine Sklavin Pavonas

Haben die Götter Sie erschaffen


Lasst uns die Reihen schließen,

Wir sind bereit zum Tod,

Wir sind bereit zum Tod,

Tilea hat gerufen!



Es war als würde sein Leben an ihm vorbeiziehen, was sonst als der sichere Tod sollte auf ihn, Elvino de Fuero, hier warten. Hinabgestürzt in die Schwärze der Vault, würde er früher oder später aufschlagen und so die Götter ihm gnädig waren würde er ein schnelles Ende finden und in Morrs Reich hinüberwandern.